Die Presse

Die Aschanti blieben in Wien bis heute bekannt

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Am 10. Juli 1896 kamen mit dem Postschiff aus Budapest „siebzig schwarze Männer, Frauen und Kinder“an, die in einer langen Wagenkolon­ne über den Ring, Kohlmarkt, Graben, Rotenturms­traße und Praterstra­ße in ihr Quartier im Prater zogen. Die exotischen Guineer aus dem Stamme der Aschanti sollten in den nächsten drei Monaten die größte Sensation Wiens werden. Im Prater lebten und arbeiteten die „Ausstellun­gsstücke“unter reger Anteilnahm­e der gaffenden Wiener. An einem Tag (27. Juli) kamen 22.300 Gäste. Um neun Uhr abends gab es als Höhepunkt einen originalen Fetischtan­z zu bewundern, die Wiener waren außer sich. Freilich setzte der kalte Herbst dem Schauspiel ein Ende, am 19. Oktober reiste die Truppe ins wärmere Marseille.

Thomas Hofmann und Mathias Harzhauser haben sich zum zweiten Mal den Altwiener Skurrilitä­ten gewidmet. Sie wurden wieder fündig, ob die Fortsetzun­g ihrer Streifzuge ebenso ein Bestseller wird wie der Erstling („Wo die Wiener Mammuts grasten“), wird sich weisen. Thomas Hofmann, Mathias Harzhauser, „Haie,

Goethe und die Gurken“, Metroverla­g, 155

Seiten, 24,90 €

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