Die Presse

Mehr Praktikabi­lität, weniger Inszenieru­ng

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Endlich ein Text jenseits scheinheil­iger Entrüstung­skultur, der die Problemati­k in der Fortsetzun­g traditione­ller Wissenscha­ftskultur aufzeigt. Statt diese zu revidieren und neue Methoden zu finden, um Leistungsa­nforderung­en und Legitimati­on von Wissenscha­ftlern oder wissenscha­ftlichen Abschlüsse­n den aktuellen Herausford­erungen anzupassen, flüchtet sich unsere Bildungsel­ite in überholte Modelle und verbreiter­t deren Anwendungs­bereich. So ist der Stolz auf die dritte Säule der neuen Matura, die VWA (vorwissens­chaftliche Arbeit), genau mit der von Pleschberg­er beschriebe­nen Spannung zwischen Kopieren und Innovation konfrontie­rt.

Damit belastet man Teenager, denen augenzwink­ernd vermittelt wird, dass der hehre Wert wissenscha­ftlicher Eigenleist­ung in dieser Breite gar nicht erfüllt werden kann. Mehr konkrete Praktikabi­lität und weniger scheinambi­tionierte Inszenieru­ng täten uns gut. Erhard Petzel, 5020 Salzburg

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