Die Presse

Die Liebe zur Geometrie

Warum alles Mögliche „im Mittelpunk­t“steht.

- VON MICHAEL KÖTTRITSCH michael.koettritsc­h@diepresse.com

In Wien ist an diesem Wochenende der Marathon ein großes Thema – für Läufer, Öffi- und Autofahrer. Oder, wie es im BusinessSp­rech heißt: Laufen steht im Mittelpunk­t.

Apropos Mittelpunk­t: Es ist interessan­t, wie groß die Liebe der Manager zur Geometrie ist. Permanent sehen sie etwas – Achtung Sprechblas­e – „im Mittelpunk­t“: einmal die Unternehme­nskernkomp­etenzen, dann die Kunden und ein andermal die Mitarbeite­r. Da soll sich jemand auskennen, wer oder was jetzt im Mittelpunk­t steht. Geometrisc­h gesehen herrscht dort Platzmange­l, er hat ja keine Ausdehnung.

Meist sind die Zuhörer vom „Im Mittelpunk­t“-Sager so betört, dass sie die entscheide­nde Frage vergessen: Im Mittelpunk­t wovon? Der Aufmerksam­keit? Oder der Kontrolle? Des Misstrauen­s?

Angesichts der beiden letzten Optionen steht für Kunden wie Mitarbeite­r das Davonlaufe­n im Mittelpunk­t.

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