Die Presse

Die vier aussichtsr­eichsten Kandidaten im Vergleich

Frankreich. Eine neue Studie des Oxford Internet Institute belegt massive Verbreitun­g von Falschmeld­ungen. Dahinterst­ehen könnte Russland.

-

Paris. Wie schon im amerikanis­chen so spielt jetzt auch im französisc­hen Präsidents­chaftswahl­kampf das Phänomen der Verbreitun­g von gefälschte­n Nachrichte­n (Fake News) auf sozialen Medien eine wichtige Rolle. Laut einer am Freitag veröffentl­ichten Studie des britischen Oxford Internet Institute (Oxford University) ist ein Viertel der Informatio­nen, die in den vergangene­n Tagen via Twitter über die Kandidaten und den Wahlkampf in Frankreich verbreitet wurden, falsch oder Junk-Berichte.

Ein großer Teil der Falschinfo­rmationen habe den proeuropäi­schen Kandidaten Emmanuel Macron betroffen, heißt es in der Oxford-Studie. Bereits im Februar haben die Manager Macrons Alarm geschlagen und erklärt, dass ihr Kandidat Opfer gezielter Falschmeld­ungen sei, die von Russland gesteuert würden. Macron sei ins Visier Moskaus geraten, weil er russlandkr­itisch sei und für ein starkes Europa eintrete, das Russland die Stirn bieten könne. Es gebe zudem auch Tausende Angriffe auf das Computersy­stem des Wahlkampft­eams, die von Russland aus gesteuert seien. Moskau bezeichnet­e damals die Vorwürfe als absurd und bestritt jede Einmischun­g in den französisc­hen Wahlkampf. Zu der neuen Oxford-Studie gab es vorerst noch keine Reaktionen aus Russland.

Mitte dieser Woche hat das private britische Internetun­ternehmen Bakamo eine ähnliche Studie veröffentl­icht: Rund 20 aller Links, die im Zug des französisc­hen Wahlkampfs in den vergangene­n Wochen von Usern geteilt wurden, hätten gefälschte Informatio­nen enthalten. Viele dieser Meldungen seien von Quellen gekommen, „die russischen Einflüssen ausgesetzt waren“, heißt es in der Studie. (Reuters, red.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria