Exklusive Uhren, edle Ski
Qualitätshandwerk, Präzision und Stabilität sind vermutlich die Begriffe, die einem am schnellsten in den Sinn kommen, wenn von Schweizer Produkten die Rede ist. Das Zentrum der Uhrenindustrie liegt mehr im Westen des Landes, die Textilindustrie ist wiederum mehr im Osten angesiedelt. Und dazwischen befinden sich viele kleine Traditionsbetriebe, die nicht nur Klassiker, sondern auch zugleich sehr Innovatives hervorbringen. Die Herstellung von Uhren hat eine lange Geschichte in der Schweiz, manche Städte wie La Chaux-de-Fonds und Le Locle wurden regelrecht von Uhren geprägt – einst fand die Hälfte der weltweiten Uhrenproduktion hier statt.
Seit 2009 stehen die beiden Städte unter dem Schutz der Unesco, in den zwei Uhrenmuseen sowie beim „Denkmaltag der Uhrenindustrie“kann man hinter die Herstellung blicken: Werkstätten und Manufakturen öffnen ihre Türen und man sieht, wie viele kleinste Teile in einer Schweizer Uhr stecken. Darüber hinaus sind es nicht nur die komplexen Uhrwerke, für die die Schweizer Hersteller berühmt sind, sondern auch die Gravuren, Lederarmbänder, Fassungen und Polituren.
Komplexes Uhrwerk
Gelegenheiten, die komplexe Welt der Uhren näher kennenzulernen, gibt es nahezu in jeder Stadt. Bei Lionel und Julien Meylan in Vevey beispielsweise kann man unter fachkundiger Anleitung ein Uhrwerk eigenhändig zusammenbauen, wobei nicht nur Fingerspitzengefühl, sondern auch Geduld und Logik gefordert sind.
In Genf etwa führt ein Spaziergang ins Patek Philippe Museum im Plainpalais-Quartier, wo es neben einer wertvollen Sammlung von Uhren aus dem 16. bis 19. Jahrhundert auch eine Bibliothek mit Uhrenbüchern gibt. Und in Biel wiederum zeigt das Omega-Museum, warum diese Uhren bei bekannten Persönlichkeiten so beliebt waren: Albert Einstein etwa trug eine Taschenuhr von Omega, auch John F. Kennedy hatte bei seiner Amtseinführung eine am Handgelenk. Astronauten hatten eine „Speedmaster“bei ihrer Mondmission und James Bond hielt viel auf diese hochpräzisen Schweizer Zeitmesser. Das Thema Uhren ist omnipräsent – ob man in Genf oder in Luzern unterwegs ist: Ein Uhrengeschäft reiht sich an das nächste.
Feine Fasern, schnelle Ski
Wenn es um Spitze geht, ist St. Gallen ebendieses: Seit Jahrhunderten werden in der Ostschweiz hochwertige und exklusive Fasern hergestellt und verarbeitet. Hier wird sowohl exklusive Mode – wie etwa das Label Akris – entworfen, wie hochwertiges Textil für den Raumausstatter und Polstereibetriebe hergestellt, aber auch an neuen Entwicklungen in der Textiltechnologie gearbeitet.
Viele Schweizer Betriebe punkten durch ihr Spezialwissen und exklusive Verarbeitung. Als Wintersportnation muss die Schweiz natürlich auch Ski herstellen – fährt der sportliche Skifahrer etwa die Marke Stöckli, so gönnt sich der Fan von hochwertigem Handwerk schon einen noblen „Zai“. Diese Ski werden weitgehend von Hand gemacht, sprich aus vielen hochwertigen Komponenten zusammengebaut. Im Hightech-Labor in Disentis in Graubünden wird unter anderem mit Holz, Karbonverbundstoffen aber auch mit Naturstein experimentiert. Der Name „zai“übrigens leitet sich vom Rä- toromanischen ab und bedeutet soviel wie „zäh“.
Innovatives Upcycling
Die Schweiz steht nicht nur für exklusive Qualitätsprodukte, sondern auch für originelle Ideen und Designs. Einen nachhaltigen Eindruck bekommt man beispielsweise im Museum für Gestaltung in Zürich – von Plakaten über Typografie bis zum Sparschäler findet man dort vieles, was unseren Alltag gestaltet. Und weil Innovation mittlerweile auch Nachhaltigkeit bedeutet, hat eine Brand ganze Arbeit geleistet: Freitag-Taschen werden aus alten Lkw-Planen gestaltet. In Zürich-West, dem hippen Viertel hinter dem Bahnhof, hat Freitag seinen Flagship-Store – nicht minder originell in einem Turm aus Baucontainern.