Raiffeisen OÖ: „Fusionen nicht ausgeschlossen“
Im Sommer soll künftiges Lenkungsgremium für Landesbanken stehen, so RLB-OÖ-Chef Schaller.
Wien. Die Fusion zwischen Raiffeisen Zentralbank und Raiffeisen Bank International ist bereits seit mehr als einem Monat unter Dach und Fach. Offen ist jedoch weiterhin, wie die Landesbanken künftig zusammenarbeiten werden. Wie mehrfach berichtet, sollen ja einige Zentralfunktionen, die bisher von der RZB für den gesamten Sektor übernommen worden sind, künftig an einzelne Landesbanken übertragen werden. Wer welche Funktionen übernehmen könnte, darüber herrscht jedoch ein Machtkampf entlang der Achse Linz–Graz gegen Wien.
„Wir sind derzeit noch in der Detaillierung, wie die Zusammenarbeit erfolgen soll“, sagt Heinrich Schaller, Chef der RLB OÖ am Montagabend bei der Präsentation der Bilanz 2016 zu dem Thema. Genaueres könne erst Mitte des Jahres gesagt werden. Auf jeden Fall werde man ein Leitungsgremium einrichten. „Wir brauchen eine Plattform, auf der wir miteinander kommunizieren können.“Dort sollen strittige Fragen über die Verteilung von Aufgaben und Ressourcen innerhalb von Raiffeisen künftig geklärt werden.
Wer wird Vorsitz haben?
Die Einrichtung dieser Plattform – die in Form einer Genossenschaft organisiert sein dürfte – solle auf jeden Fall dauerhaft sein, so Schaller weiter. Wer dabei den entscheidenden Vorsitz haben werde, könne jetzt aber noch nicht gesagt werden. Auf jeden Fall wolle man die Kooperation zwischen den einzelnen Landesbanken verstärken. Wiewohl Schaller für die Zukunft auch „Fusionen nicht ausschließen“will.
In der Bilanz 2016 hat die Fusion von RBI und RZB der RLB OÖ einen negativen Bewertungseffekt von 15 Mio. Euro gebracht. In Summe ist der Überschuss von 304 auf 205,1 Mio. Euro gesunken. Grund dafür waren neben diversen Abschreibungen auch das Niedrigzinsumfeld. Die Bilanzsumme erhöhte sich indes von 37,3 Mrd. Euro im Vorjahr auf 39,4 Mrd. Euro. (jaz)