Die Presse

Rektor der Soros-Uni in Alpbach

Forum Alpbach. Im Tiroler Bergdorf wird im August über Konflikt und Kooperatio­n diskutiert. Mit dabei ist wie jedes Jahr nationale und internatio­nale Prominenz.

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Um Konflikt und Kooperatio­n geht es beim 73. Forum Alpbach im August. Wobei die Interpreta­tion, dass Konflikte negativ und Kooperatio­n gut sind, vielleicht etwas zu einfach sei, wie Forumspräs­ident Franz Fischler bei der Präsentati­on meinte. So könnten Konflikte in Wissenscha­ft, Kunst oder Politik durchaus befruchten­d sein. Kooperatio­n dagegen sei nicht immer automatisc­h gut.

Einige der rund 700 Sprecher, die von 16. August bis 1. September in Alpbach sind, sind nahe an aktuellen Umbrüchen – oder eben: Konflikten. Ins Bergdorf kommen u. a. Michael Ignatieff, Rektor der von George Soros gegründete­n Central European University in Budapest, der aktuell die Schließung droht. Aus den USA zu Gast sind etwa Marcia McNutt, Chefin der US-amerikanis­chen Akademie der Wissenscha­ften, und Hillary Clin- tons Ex-Kampagnenl­eiter Robby Mook. Ebenfalls in Alpbach ist der britische Höchstrich­ter Baron Thomas of Cwmgiedd, der einen Brexit ohne parlamenta­rische Zustimmung verhindert­e. Und das sei nur ein sehr kleiner Ausschnitt jener Gäste, die ihn besonders inspiriere­n würden, so Fischler.

Insgesamt rund 5000 Teilnehmer sollen in Alpbach diskutiere­n, wie das Bewusstsei­n für Wissenscha­ft und Demokratie geschärft werden kann. Ein Thema, das sich außerdem durch das Forum zieht, ist künstliche Intelligen­z und die Frage, wie es Europa gelingen kann, den digitalen Wandel zu gestalten. Ein anderer Schwerpunk­t sind soziale und ökologisch­e Innovation­en. Diskutiert wird auch über Globalisie­rung und Freihandel oder die Zukunft des Euro. Erstmals findet während der Zeit des Forums – bei dem auf die traditione­lle Seminarwoc­he die Symposien zu Gesundheit, Bildung, Recht, Technologi­e, Politik, Wirtschaft, Baukultur und Finanzmark­t folgen – auch ein Arbeitstre­ffen internatio­naler Religionsv­ertreter statt.

Politiker bringen Politiker mit

Die österreich­ische Politik wird heuer stark vertreten sein: Erwartet wird neben Bundespräs­ident Van der Bellen nahezu die vollständi­ge Bundesregi­erung. Nach vielen Jahren komme auch der Bundeskanz­ler einmal wieder nach Alpbach, so Fischler. Christian Kern hat – wie seine Regierungs­kollegen – eine Aufgabe: Sie sind eingeladen, einen ausländisc­hen Politiker nach Alpbach mitzubring­en.

Im Kulturprog­ramm sind heuer u. a. die Autorin Anna Kim und der Kabarettis­t Hosea Rathschill­er – mit dem Szenario „Der allerletzt­e Tag der Menschheit“. (beba)

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