Die Presse

Bei Homöopathi­e ist es wie bei der Religion

- 3434 Tulbing 2344 Maria Enzersdorf

„Globuli, Gluten und Glaubensfr­agen“, GK von Thomas Jakl, 13. 4.; „Apotheke oder Homöotheke?“, GK von Edmund Berndt, 18. 4. Eingebilde­te Kranke und eingebilde­te Träger von Unverträgl­ichkeiten wird es immer geben. Muss man sie verarschen? So empfinde ich jedenfalls die Art, wie Meister Jakl von ihnen spricht. Dazu passt, wie er und Berndt, sicher Meister ihres Faches, Impfverwei­gerer und die Homöopathi­e und ihre Anhänger ins Lächerlich­e ziehen.

Es erübrigt sich, mit Jakl und Berndt zu argumentie­ren. Denn bezüglich der Homöopathi­e ist es so wie bei der Religion. Es gibt nur Gläubige, na ja, dazwischen ein paar Agnostiker. Die einen glauben, dass es Gott gibt, die anderen glauben, dass es ihn nicht gibt. Die einen wissen, dass Homöopathi­e hilft, die anderen wissen, dass sie nicht helfen kann. Und bezüglich der evidenzbas­ierten Medizin ist zu sagen, dass ich es verstehe, wenn sich ein Arzt von ihr abwendet, weil er nicht einem Algorithmu­s vertrauen, sondern den ganzen Menschen erkennen will.

Jeder darf glauben, was er will. Aber er soll andere damit nicht belästigen oder sogar bekämpfen.

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