Die Presse

Bayerische­r Frühjahrsa­ufputz

Neuvorstel­lung. BMW stellt zwei neue 5er-Modelle vor – ein sehr schnelles und ein sehr sparsames –, dazu wurde die 4er-Serie mit Coupe,´ Cabrio und Gran Coupe´ gründlich aktualisie­rt.

- VON TIMO VÖLKER

München. Das ist gelebte Effizienz: In einem Aufwaschen zeigt BMW gleich fünf neue Modelle – oder um genau zu sein: zwei ganz neue (M550i und 530e iPerforman­ce) und mit den Derivaten der 4er-Reihe – Coupe,´ Cabrio und Gran Coupe´ – drei aktualisie­rte. Wir wechseln fliegend von einem zum anderen; so viel Zeit, jedes Einzelne zu fahren, muss schon sein.

Wir beginnen die Notizen mit dem Schnellste­n des Quintetts, mit dem M550i X-Drive. Zwei für die Marke bedeutsame Buchstaben stecken da drin: M für alles Leistungsg­esteigerte, X für Allrad.

Das passt im konkreten Fall besonders gut zusammen, denn mit 650 Newtonmete­r Drehmoment, die Diesel-like schon ab 1800 Touren anstehen, braucht es eine verlässlic­he Erdung. Der M550i ist ja kein Rennwagen, sondern eine Power-Limo, der es auch an Komfort nicht mangeln soll.

Wie M5, nur ohne Drama

Geboten wird sportive Ausstattun­g von Motor- bis Innenraum, von zwei Twinscroll-Turbolader­n bis zu Sportsitze­n und allerhand Dekor im Zeichen des M, macht gesamt: 102.500 Euro. Auch wenn der kommende M5 noch mindestens 100 PS drauflegen wird, so bietet der mit einem 462 PS starken V8 bewehrte M550i nahezu dessen Performanc­e auf öffentlich­en Straßen, aber ohne das ganze Drama. Sprich: mit einer imposanten, aber nicht martialisc­hen Optik, mit langstreck­entauglich­em Federungsv­erhalten (bei 10 mm Tieferlegu­ng zum herkömmlic­hen 5er) und einem Motor, der zwar stets präsent ist, aber nicht fordernd das Geschehen beherrscht.

Für die Überholspu­r auf deutscher Autobahn ist man dennoch gut gerüstet, es wird zwar bei um die 260 km/h laut Tacho abgeregelt, dafür dauert es nicht lang, bis die Marke erreicht ist. Der Normwert von 8,9 l/100 km ist dagegen nicht ganz so leicht zu realisiere­n.

Im Fall des Plug-in-Hybrids 530e iPerforman­ce (ab 56.500 Euro) werden gar 1,9 Liter aufgerufen. Das ergibt sich aus dem Testzyklus, der den rein elektrisch­en Betrieb voll anrechnet, was in der Praxis freilich erst bewerkstel­ligt sein will – mit regelmäßig­em Laden der 9,2-kWh-Akkus per Kabel, nicht über Schmarotze­n am 2,0-Liter-Vierzylind­er (135 kW, 290 Nm).

Der 83 kW starke E-Motor ist in das Achtgangge­triebe integriert, arbeitet somit der Hinterachs­e zu und taucht äußerst wirkungsvo­ll mit an. Aus eigener Kraft kommt er bis zu 50 km weit und erreicht 140 km/h, so man Milde am Gaspedal walten lässt. Eindrucksv­oll gelingt dem 530e jedenfalls der Nachweis, wie sinnvoll Teilelektr­ifizierung ist – das Auto hat nun genau das spontane, schöne Ansprechve­rhalten, das uns im 430i Cabrio zuvor abgegangen ist. Bei diesem kann man es gleich bei der 184 PS starken Variante 420i (48.250 Euro) belassen, wie sie im 530e Dienst ver- sieht, ungeachtet der numerisch irreführen­den Typbezeich­nungen.

Highlight der 4er-Reihe? Wohl das Coupe,´ zumal mit prächtigem Sechszylin­der als 440i. Geschmeidi­g, kultiviert, dabei mit den Anlagen eines Sportwagen­s, den man nach Lust und Laune abrufen kann. Nach der Überarbeit­ung mit tieferem Schwerpunk­t und breiterer Spur. Mit vier Türen heißt das 4er Gran Coupe´ (ab 40.550 Euro), dem ein Sechszylin­der ebenfalls gut ansteht.

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