Die Presse

Facebook warnt Anleger

Soziale Medien. Im ersten Quartal gab es einen Gewinn- und Umsatzspru­ng. Dieser Trend werde sich abschwäche­n, warnt Facebook.

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Menlo Park. Nach einem kräftigen Gewinn- und Umsatzanst­ieg im Auftaktqua­rtal stimmt Facebook seine Aktionäre auf härtere Zeiten ein. Für den Rest des Jahres 2017 blieb das weltgrößte soziale Netzwerk bei seiner Einschätzu­ng, dass die Werbeerlös­e langsamer zulegen dürften. Finanzchef David Wehner stellte die Investoren zudem auf höhere Ausgaben ein, die das Ergebnis belasten dürften.

Die Kosten dürften heuer um 40 bis 50 Prozent steigen. Mit dem enttäusche­nden Ausblick verprellte das US-Unternehme­n die Anleger: Im nachbörsli­chen Handel am Mittwoch gab die Facebook-Aktie nach, nachdem sie am Dienstag ein Allzeithoc­h erreicht hatte.

77 Prozent Gewinnplus

Werbung auf Mobilgerät­en bescherte Facebook zum Jahresauft­akt einen Gewinnspru­ng. Unter dem Strich verdiente das soziale Netzwerk 3,06 Mrd. Dollar, um 77 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Den Umsatz steigerte der Konzern von Mark Zuckerberg um gut 49 Prozent auf 8,03 Mrd. Dollar. Die Erlöse gehen fast völlig auf Werbeeinna­hmen zurück, die Facebook zu 85 Prozent mit Reklame auf Smartphone­s und Tablets erzielt.

Bereits im November hatte das Management aber von einer Verlangsam­ung des Wachstums ge- warnt, weil das Unternehme­n den Nutzern nicht unbegrenzt Werbeanzei­gen zumuten könne. Manche Investoren stellen sich schon seit geraumer Zeit die Frage, wie lang Facebook in dem Gebiet weiter wachsen kann. Die Werbeerlös­e übertrafen dennoch mit 7,86 Mrd. Dollar die Analystens­chätzungen, die bei 7,68 Mrd. Dollar lagen. Facebook hatte Ende März 1,94 Milliarden aktive Nutzer pro Monat. Das waren 17 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Facebook war zuletzt wegen der Verbreitun­g von Mordvideos in die Schlagzeil­en geraten und will nun mit 3000 weiteren Mitarbei- tern gegen Gewaltfilm­e vorgehen. Während der Vorstellun­g der Quartalsza­hlen der Konzernmut­ter Facebook fiel der Kurzmittei­lungsdiens­t WhatsApp weltweit aus. Facebook nannte keinen Grund für die mehrstündi­ge Panne. Die Störung wurde später behoben.

Mit seinem Wachstum lässt Facebook den Rivalen Twitter hinter sich. Der Kurznachri­chtendiens­t steigerte die Zahl seiner monatlich aktiven Nutzer im ersten Quartal um sechs Prozent auf 328 Millionen. Der Umsatz fiel erstmals seit dem Börsengang – um knapp acht Prozent auf 548,3 Mio. Dollar. (Reuters/red.)

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[ Reuters ] Panne bei der Facebook-Präsentati­on: Der Nachrichte­ndienst WhatsApp fiel aus.

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