Unschöne Fotos: Eine Bilderflut mit Symbolgehalt
Verbotene Berichterstattung oder Durchsetzung einer ideologischen Agenda?
Die Bilder waren verstörend. Ein etwa elfjähriges Kind wurde schrill kreischend von seinem leiblichen Vater, dem Verlierer im Sorgerechtsstreit, weggezerrt. Die Rechtssicherheit wurde zugunsten der obsiegenden Mutter hergestellt, auch wenn es unschöne Bilder durch angewendete Polizeigewalt gab.
Sofort war die Lobby der Scheidungsindustrie zur Stelle. Solche Berichterstattung musste aus Gründen des Kindeswohls untersagt werden. Seither sind Kindergesichter in Medien unkenntlich gemacht worden. Davon ausgenommen sind Darstellungen von traurigen Kinderaugen, wenn es darum geht, das „Menschenrecht auf Flucht“zu bebildern.
Kurioserweise kommen 75 bis 80 Prozent männliche Schutzsuchende an, gezeigt werden hauptsächlich Frauen und Kinder. Schönere Bilder oder stigmatisierende Darstellung? Hier hat noch keine NGO protestiert. Oder sollte die Frage lauten: verbotene Berichterstattung gegen Durchsetzung einer ideologischen Agenda?
Es war zu der Zeit, als noch das Narrativ „Schlepper sind Menschenretter“vorherrschte. Bis ein Kühllaster auf der Ostautobahn mit 71 erstickten Leichen aufgefunden wurde. Diesbezügliches Bildmaterial wurde einigen Medien zugespielt. Es gab ein Ermittlungsverfahren wegen Veröffentlichung. Leichenberge zu zeigen, ist unmoralisch, außer abends im TV.
Leichenberge im TV
Zeitnah erfolgte auf 3SAT ein Schwerpunkt zum Thema „Niemals vergessen!“. Die historischen Naziverbrechen wurden in erschütternden Dokumentationen erneut aufbereitet, mitsamt nackten Leichenbergen, die es nie auf Facebook oder in andere soziale Medien schaffen würden. Hier darf auch nicht mit Pietät, angesichts der ausgemergelten nackten Opfer, argumentiert werden.
Ein Verfahren wurde eingeleitet, als es im Internet ein nicht zu verifizierendes Opferbild jener mit einer Eisenstange auf dem Brunnenmarkt erschlagenen Frau zu sehen gab. Auf Details wird hier gern verzichtet, Strafverfolgung droht.
Die „überbuchte“Gesellschaft
Anders hingegen, als ein ertrunkenes Kind gezeigt werden musste. Die Hauptstrommedien, insbesondere öffentlich-rechtlich angehaucht, erklärten mit bebender, tränennaher Stimme: „Wir haben lange überlegt, können Ihnen aber diese schockierenden Bilder nicht ersparen.“Und schon gab es das Foto als Symbol für das Leid der Flüchtlinge im Mittelmeer.
Der kleine Junge, angeschwemmt am türkischen Strand, bekleidet mit rotem Shirt und blauer Hose. Spuren von Rettungsmaßnahmen waren keine ersichtlich. Als hätte jemand zuerst fotografiert und sich erst danach um das Opfer gekümmert? Die näheren Umstände sind inzwischen eingehend erläutert worden.
Anders hingegen beim jüngsten Attentat in Stockholm. Das Bild des zermalmten elfjährigen Kindes ist herzzerreißend. Weil gehörlos, konnte das Mädchen die tödliche Gefahr nicht wahrnehmen, als der tonnenschwere Laster in Amokfahrt in der Fußgängerzone den grausamen Tod brachte.
Der vorerst letzte Mosaikstein in dieser Bilderflut hat ebenfalls Symbolgehalt. Eine „überbuchte“Passagiermaschine, der Flieger kann nicht abheben. Niemand verzichtet freiwillig auf sein Recht. Frauen, Kinder und Minderheiten stehen unter Diskriminierungsschutz. Also Männer, die mit Brachialgewalt aus dem Flugzeug entfernt werden müssen.
Ein Bild, gleichnishaft für unsere „überbuchte“Gesellschaft mit vielen Privilegien und mehr Passagieren als erlaubt. Das wird noch viele unschöne Bilder geben, auf beiden Seiten.