Tesla in Mexiko auf der Suche nach Ingenieuren
Der E-Autobauer sorgt mit Rekrutierungstag für Brisanz.
Monterrey. Der US-Elektroautopionier Tesla hat in Mexiko mit seiner Suche nach Ingenieuren für Aufruhr gesorgt. Aus dem ganzen Land strömten am Wochenende Bewerber zu einer Tesla-Veranstaltung in die mexikanische Industriestadt Monterrey. Im Internet und in den Medien hat sich der Termin in Windeseile verbreitet nachdem Tesla ein Poster auf dem Karrierenetzwerk LinkedIn veröffentlicht hatte.
Viele wurden allerdings wieder weggeschickt, da es sich nicht um eine öffentliche Anwerbungsveranstaltung handelte. Sie wurden gebeten, ihre Bewerbungen per E-Mail an Tesla zu schicken. Die in einem Hotel stattfindenden Bewerbungsgespräche seien bereits im Vorfeld vereinbart worden.
Gegen die Trump-Politik
Die Tesla-Aktion birgt Brisanz. Die Anwerbungen in Mexiko stehen in Kontrast zu der Haltung der USRegierung gegenüber Mexiko und hoch qualifizierten Einwanderern. US-Präsident Donald Trump wirft dem mittelamerikanischen Nachbarn vor, US-Arbeitsplätze zu vernichten. Im Wahlkampf hat er mit dem Rückzug aus dem Freihandelsabkommen Nafta gedroht. Das würde insbesondere die Autoindustrie mit Großkonzernen wie GM, Ford, Fiat Chrysler oder Volkswagen treffen, die gegenwärtig von der Zollfreiheit und den vergleichsweise geringen Löhnen in Mexiko profitiert.
Vorerst will Trump an dem Abkommen festhalten, es aber neu aushandeln. Zudem will er die Vergabe von befristeten Visa für ausländische Fachkräfte verschärfen. Tesla wollte die Aktion in Mexiko nicht kommentieren. Konzernchef Elon Musk gehört Trumps Wirtschaftsberaterstab an.
Für das Werk in Fremont in Kalifornien sucht Tesla seit geraumer Zeit Ingenieure, findet aber offensichtlich nicht genug Kandidaten in den USA. Bis 2018 sollen in Fremont 500.000 Autos vom Band laufen, sechsmal so viele wie 2016. Auch der neue Model 3 soll dort gebaut werden. (Reuters)