Heimvorteil und der Hang zur Schräglage
Motorrad-WM. Dani Pedrosa feiert in der MotoGP-WM den dritten Sieg in Jerez, auch Alex M´arquez (Moto3) und Aron´ Canet (Moto2) sorgen für Jubel. Ein Spektakel voller Überholmanöver, doch das Safety Car landete im Kiesbett.
Jerez. Die Motorrad-WM muss die Konkurrenz der Rallye-WM, der Formel 1 oder der TourenwagenRennen kaum fürchten. Rennen sind meist ausverkauft, Shows mit Größen wie Iggy Pop im Abendprogramm begeistern – und neben den Zweiradartisten liefern auch die Safety Cars ungewöhnliche Auftritte. Beim Motorrad-GP von Jerez de la Frontera, es war der 3000. WM-Lauf, landete der frühere Weltmeister Franco Uncini, 62, nach dem Warm-up mit dem BMW M4 im Kiesbett. Der Sicherheitsbeauftragte aus Italien und 500ccm-Champion von 1982 kam gottlob mit leichten Verletzungen davon.
Sonst war dieser Renntag ein spanisches Erlebnis, in allen drei Klassen setzte es durchwegs Heimsiege. Für großes Aufsehen sorgte dabei der erst 17-jährige Lokalmatador Aron´ Canet (Honda), der in einem Rennen, gespickt mit Überholmanövern und Führungswechseln, seinen Premierensieg in der Moto3 feierte.
In der Moto2 profitierte Alex Marquez,´ 21, der um drei Jahre jüngere Bruder von MotoGPChampion Marc Marquez,´ von einem Ausrutscher des Führenden. Franco Morbidelli landete im Kiesbett, damit endete seine Serie von drei Siegen in drei Rennen, sein Kalex-Teamkollege Marquez´ erbte sozusagen den Sieg, den ersten in der zweithöchsten Rennklasse.
Den spanischen Höhepunkt beim ersten Europa-Grand-Prix der Saison setzte schließlich Dani Pedrosa. Er feierte vor seinem Teamkollegen Marquez´ und Jorge Lorenzo auf Ducati einen StartZiel-Sieg. Für den Honda-Star war es der dritte Sieg in Spanien, zuvor war er 2008 und 2013 erfolgreich. Der neunfache Weltmeister Valentino Rossi kam nicht über Rang zehn hinaus, der 38-jährige „Dottore“verlor auf seiner Yamaha fast 40 Sekunden, blieb aber trotzdem WM-Leader, da auch Maverick Vinales als Sechster nicht überzeugen konnte. Mit Rossi (62), Vinales (60), Marquez´ (58) und Pedrosa (52) liegen nach vier von 18 Rennen vier Fahrer innerhalb von elf Punkten.
Bei Pedrosa, 31, jetzt WMVierter, scheint es nach anfänglicher Skepsis dem Motor gegenüber besser zu laufen. Die PolePosition gab Zuversicht, der Rennsieg neue Motivation. „Das Gefühl auf dem Bike ist anders. Es ist insgesamt besser“, sagte er und lobte den Reifen. „Fährt man diese Bikes so am Limit, machen Kleinigkeiten schon einen gewaltigen Unterschied aus.“(red.)