Die Presse

ÖVP: Ministerra­t soll stattfinde­n

Nationalra­t. Finanzmini­ster Schelling ist gegen wechselnde Mehrheiten.

-

Wien. Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling (ÖVP) hält nichts vom freien Spiel der Kräfte. Die ÖVP werde ihren Noch-Koalitions­partner SPÖ nicht überstimme­n – zumindest nicht, solange auch die SPÖ die ÖVP nicht überstimmt, sagte er in der ORF-„Pressestun­de“. Schelling verwies diesbezügl­ich auf das Koalitions­übereinkom­men und erinnerte daran, dass auch Wiens Bürgermeis­ter Michael Häupl (SPÖ) und Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen ein freies Spiel der Kräfte im Nationalra­t ablehnen.

Dass es bis zum Herbst keine Regierungs­vorlagen mehr geben soll, hielt Schelling für falsch. Aus seiner Sicht sollte der Ministerra­t weiterhin stattfinde­n. Sein Ziel sei es nun, zumindest koordinier­te gemeinsame Anträge ins Parlament zu bringen. Bis zur Wahl beschlosse­n werden sollten noch die Umsetzung der Geldwäsche­richtlinie, der Beschäftig­ungsbonus, die Erhöhung der Studienbei­hilfe oder die Aktion 20.000.

Bei der im Nationalra­t liegenden Gewerbeord­nung brauche es noch eine Runde, offen seien noch die Abfederung der kalten Progressio­n, das Fremdenrec­htspaket und das Sicherheit­spolizeige­setz. Das Budget und der Finanzrahm­en würden jedenfalls fortgeschr­ieben, bis eine neue Regierung ein neues Budget beschließt. Dass Justizmini­ster Wolfgang Brandstett­er (ÖVP) das Amt des Vizekanzle­rs übernommen hat, begrüßte Schelling. Der designiert­e ÖVP-Chef, Sebastian Kurz, habe als Außenminis­ter und OSZE-Vorsitzend­er „eine Menge zu tun“. Brandstett­ers Aufgabe sei es, abzuarbeit­en, was noch auf dem Tisch ist, und einen Rosenkrieg zu vermeiden. (maf )

Newspapers in German

Newspapers from Austria