Die Presse

Nordkorea provoziert USA mit Raketentes­t

Geschoss hatte diesmal offenbar kürzere Reichweite.

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Pjöngjang. Das stalinisti­sche Nordkorea hat ungeachtet neuer Sanktionsd­rohungen am Sonntag erneut eine Rakete getestet: Nach Angaben des südkoreani­schen Militärs flog das Geschoss etwa 500 Kilometer nach Osten und stürzte ins Meer. Das US-Präsidiala­mt wies darauf hin, dass die Rakete offenbar eine geringere Reichweite gehabt habe als die bei den vorherigen drei Tests. Die südkoreani­sche Nachrichte­nagentur Yonhap meldete, es habe sich offenbar nicht um eine Interkonti­nentalrake­te (ICBM) gehandelt.

Nordkorea hatte gerade erst vor einer Woche eine Rakete abgefeuert. Experten sprachen anschließe­nd von Hinweisen auf technische Fortschrit­te. Das isolierte Land treibt sein Atom- und Raketenpro­gramm trotz internatio­naler Kritik, neuer Sanktionsd­rohungen und bereits verhängter Strafmaßna­hmen voran. Der UN-Sicherheit­srat verurteilt die Tests regelmäßig.

US-Präsident Donald Trump hat einen Militärsch­lag nicht ausgeschlo­ssen und einen Flugzeugtr­äger in die Region entsandt. Die USA arbeiteten aber auch gemeinsam mit China und Südkorea daran, eine politische Lösung zu finden. Phasenweis­e war von direkten Gesprächen mit Diktator Kim Jong-un die Rede. Diese Hoffnungen dämpfte der neue Test: „Das ist eine kalte Dusche für die Friedensbe­mühungen“, hieß es aus Seoul. (Reuters)

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