Wo die Häuserpreise am ehesten abrutschen könnten
Immobilien. Mehr Risiko in kleinen, offenen Ländern.
Wellington. Unter den sogenannten G10-Staaten ist das Risiko eines Preiseinbruchs bei Immobilien in Schweden und Neuseeland am höchsten. Dieses Ergebnis liefert eine Studie von Goldman Sachs. Auch für die Schweiz wird ein Risiko gesehen, wenn auch auf niedrigerem Niveau. In dem Papier, das die Länder mit den zehn am meisten gehandelten Währungen der Welt unter die Lupe nimmt, schreibt Goldman, dass die Hauspreise in kleinen, offenen Volkswirtschaften – wie eben Schweden oder auch Neuseeland – besonders erhöht sind.
Mit Blick auf die kommenden beiden Jahre gebe es in jedem Land eine Wahrscheinlichkeit von 35 Prozent bis 40 Prozent, dass es zu einem Preisrutsch bei Wohnimmobilien kommt. Dieser wird definiert durch einen inflationsbereinigten Preisrückgang von fünf oder mehr Prozent. Bei Kanada liegt das Risiko laut Studie bei rund 30 Prozent, während Norwegen, Australien und die Schweiz in der Spanne zwischen 20 Prozent und 25 Prozent liegen.
Goldman vergleicht die Hauspreisniveaus in den diversen Ländern mit drei Standard-Maßstäben: Verhältnis von Hauspreisen zu Mieten, Verhältnis von Hauspreisen zu Haushaltseinkommen sowie Hauspreise, die um die Inflation bereinigt sind.
Rekordverschuldung
In Neuseeland waren die Hauspreise seit 2010 um 60 Prozent explodiert, in Schweden um 41 Prozent, so die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich.
In allen zehn untersuchten Ländern liegt das Verhältnis der Verschuldung der Haushalte zum verfügbaren Einkommen auf einem Rekordniveau.
Goldman Sachs gesteht freilich ein, dass ihr Modell „ein paar wichtige Nachteile“beinhalte, darunter auch, dass Preiseinbrüche zu oft prognostiziert würden. Aber es bestehe „Anlass für etwas Besorgnis“. (Bloomberg/red.)