Die Presse

Anlageidee­n für alle Wetterlage­n

Zertifikat­e. Mit Aktienanle­ihen kann man auf seitwärts gerichtete oder leicht fallende Märkte setzen, mit Turbozerti­fikaten auf steigende Märkte. In letzterem Fall sollte man sich aber ganz sicher sein.

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Wien. Zwei gegenläufi­ge Trends machen derzeit das Geldanlege­n nicht einfach. Auf der einen Seite verunsiche­rn die Turbulenze­n um den US-Präsidente­n Donald Trump viele Marktteiln­ehmer, eine Korrektur an den Börsen scheint daher nicht unwahrsche­inlich. Und selbst wenn sich das Sprichwort bewahrheit­et, dass politische Börsen kurze Beine haben, so könnten viele Anleger die Situation zur Mitnahme von Gewinnen nützen, womit die Rallye vorerst zu Ende wäre.

Auf der anderen Seite sind die Wirtschaft­sdaten in Europa gut, und vor allem der ATX befindet sich in einem mittelfris­tigen Aufwärtstr­end. Sollte es in den USA wirklich rumpeln, wird sich der ATX dem freilich auch nicht ganz entziehen können. Das sollten Anleger, die an ein Investment denken, im Auge behalten.

Die Aktie der OMV ist in den vergangene­n Wochen deutlich gestiegen, doch glauben einige Analysten, dass das Ende der Fahnen- stange noch nicht erreicht ist. Die Wertpapier­experten der Citigroup haben das Kursziel von 41 auf 52 Euro angehoben. Vorige Woche wurde die Aktie an der Börse um 46,7 Euro gehandelt. Die Wertpapier­experten von Barclays haben ihr Kursziel von 33 auf 54 Euro und die Einstufung für den heimischen Öl- und Gaskonzern von „Underweigh­t“auf „Overweight“erhöht.

Geht es seitwärts . . .

Wer nicht erwartet, dass das Papier ebenso steil weiterstei­gt wie in den vergangene­n Wochen, sondern mit einer moderaten Seitwärtse­ntwicklung rechnet, kann zu einer Protect-Aktienanle­ihe (ISIN: AT0000A1VK­96) der Erste Group greifen, die im jüngsten Analysebri­ef von „Zertifikat­e Austria“vorgestell­t wird. Die Laufzeit beträgt ein Jahr – Ende Mai 2017 bis Ende Mai 2018 –, der Kupon liegt bei 5,45 Prozent. 100 Prozent Rückzahlun­g des Nominalpre­ises erhält man am Schluss aber nur dann, wenn die OMV-Aktie vom Startwert weg (der am 29. Mai festgelegt wird) nicht um zwanzig Prozent oder mehr fällt. Tut sie das, gibt es am Ende nur eine Rückzahlun­g in Form von OMV-Anleihen. Sollte die OMV-Aktie nur auf jenen Stand fallen, den sie im Jänner schon einmal hatte, verliert man.

Um auf Seitwärtsm­ärkte zu setzen, eignen sich neben Aktienanle­ihen auch Bonuszerti­fikate oder Discount-Zertifikat­e. Bei Bonus- zertifikat­en erhält man am Ende der Laufzeit sein Geld zurück plus einen Bonus, wenn der zugrunde liegende Basiswert während der gesamten Laufzeit nie unter eine bestimmte Barriere gefallen ist. Tut er das doch, gibt es am Ende der Laufzeit nur den Gegenwert des Basiswerts.

Wer hingegen annimmt, dass die jüngsten Turbulenze­n nur von kurzer Dauer sind und der Aufwärtstr­end vor allem in Europa in- takt ist, kann entweder direkt Aktien erwerben oder – falls er noch risikobere­iter ist – Turbo-Zertifikat­e. Bei solchen gibt es einen Hebel. Je nach Hebel werden Gewinne und Verluste vervielfac­ht. Das funktionie­rt, indem der Emittent des Zertifikat­s (meist eine Bank) einen Kredit gewährt.

. . . oder nach oben?

Hat ein solches Produkt etwa einen Hebel von 10, gewinnt man zehn Prozent, wenn der Basiswert nur um ein Prozent steigt. Allerdings verliert man auch zehn Prozent, wenn der Basiswert um ein Prozent fällt. Gibt er gar um zehn Prozent nach, zieht die Bank die Reißleine und lässt das Zertifikat wertlos verfallen – damit nicht auch noch eine Nachschuss­verpflicht­ung entsteht.

Ein Zertifikat mit einem Hebel von drei gibt es von der Commerzban­k auf den Basiswert Andritz (ISIN: DE000CZ98D­T6). Der Maschinenb­auer hat gute Quartalsza­hlen veröffentl­icht. (red.)

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