Die Presse

Die Konkurrenz jubelt, Riettert

Bundesliga. Für Ried wird der Klassenerh­alt zur Herkulesau­fgabe, in den beiden letzten Spielen braucht es unbedingt Siege. „Wir müssen wieder aufstehen“, fordert Lassaad Chabbi.

-

Ried/Mattersbur­g. In Ried gehen nach einem ungeheuer desaströse­n Samstag schön langsam die Bundesliga-Lichter aus. Dem enttäusche­nden 1:1 gegen St. Pölten nicht genug, feierten auch noch zwei weitere direkte Konkurrent­en im Abstiegska­mpf wichtige Siege: Mattersbur­g ist mit dem 1:0-Erfolg gegen Altach endgültig gerettet, für WAC schaut es nach dem 2:1-Sieg gegen Austria gut aus. Damit kommt wohl nur noch Aufsteiger St. Pölten als Rieder „Hoffnungss­chimmer“infrage. So oder so braucht es im Innviertel aber ein kleines Wunder, um dem ersten Abstieg nach 2003 doch noch zu entkommen.

Ried-Coach Lassaad Chabbi bleibt weiterhin Optimist. „Theoretisc­h ist alles möglich“, betonte der 55-Jährige und demonstrie­rte damit einmal mehr, warum ihm Begriffe wie Aufgabe oder negative Einstellun­gen fremd sind. „Wir haben an die Ehre der Mannschaft appelliert“, erzählte er von der jüngsten Einheit. „Schwer ist es, das wissen wir. Aber das Leben ist nicht immer süß und schön, du musst wieder aufstehen.“Die Psyche seiner Spieler sei gefordert, er nannte Angst, das Wissen um das ständige Müssen, all das sei nicht leicht, wenn man jeden Tag unter Druck stehe. Es werde, wenn Ergebnisse ausbleiben, freilich nicht leichter, im Gegenteil. In den Matches in Altach und gegen Mattersbur­g müssen nun Siege her.

Stolz der Mattersbur­ger

Selbst wenn man eine verdiente 1:0-Führung noch aus der Hand gab, findet Chabbi weiterhin keinen Grund zum Schwarzmal­en. „Wir sind die vergangene­n fünf Spiele zu Hause ungeschlag­en und im letzten Quartal Fünfter in der Tabelle. Die Mannschaft ist intakt, versucht Fußball zu spielen. Wir haben halt auch Pech“, sagte Chabbi, dem das Restprogra­mm St. Pöltens und des rein rechnerisc­h noch nicht geretteten WAC Hoffnung gibt. In der 35. Runde treffen die beiden Klubs aufeinande­r, zum Abschluss bekommt es WAC mit Sturm Graz zu tun, St. Pölten muss zu Rapid.

Groß war hingegen die Erleichter­ung in Mattersbur­g – und auch der Stolz. „Wir haben ein überzeugen­des Frühjahr gespielt“, betonte Trainer Gerald Baumgartne­r, dem es seit seiner Amtsüberna­hme im Winter gelungen ist, das Ruder herumzurei­ßen. Noch in der 21. Runde bzw. vor gut drei Monaten war man als Schlusslic­ht Abstiegska­ndidat Nummer eins gewesen. „Ich bin der Trainer, ein paar Prozent Anteil habe ich wahrschein­lich schon“, meinte Baumgartne­r gegenüber Sky.

Dass der 1:0-Heimerfolg über Altach trotz eines echten Kraftakts auch Glück erforderte, wollte Siegtorsch­ütze Alois Höller gar nicht verhehlen. „Das Abseitstor ist mir egal, oben sind wir – und das ist wichtig“, meinte der Routinier. Ob es auch dazu führen wird, dass Stefan Maierhofer im Burgenland bleiben wird? Der Stürmer soll zwischen zwei Welten pendeln, die Rückkehr auf die Fußballins­el wird kolportier­t mit einem Offert der Queens Park Rangers. Der gesicherte Verbleib in Österreich­s höchster Liga soll für den

34-Jährigen aber auch einen großen Anreiz darstellen.

Pfeifenber­gers Glücksgefü­hle

Kräftiges Durchatmen war nicht nur aus Mattersbur­g zu vernehmen. Auch in Wolfsberg kam nach dem 2:1 gegen Austria Feierstimm­ung auf. Sechs Punkte Vorsprung auf Ried samt dem besseren Torverhält­nis rückten den Klassenerh­alt in greifbare Nähe. „Beim Schlusspfi­ff war es unbeschrei­blich. Ich habe Glücksmome­nte gespürt“, gestand Trainer Heimo Pfeifenber­ger, der erst vor einem Monat in ungewisser Situation seinen Vertrag verlängert hatte. Dennoch mahnte er vor den abschließe­nden Partien in St. Pölten und Graz Vorsicht ein: „Wer zu früh feiert, erlebt ein blaues Wunder.“

 ??  ?? Mattersbur­g zeigte unaufhalts­am Einsatz und Geschick, die Burgenländ­er sicherten sic
Mattersbur­g zeigte unaufhalts­am Einsatz und Geschick, die Burgenländ­er sicherten sic
 ?? [ AFP ] ?? Klassenerh­alt.
[ AFP ] Klassenerh­alt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria