Die Presse

„Effzeh“feiert Peter Stöger für Europacupp­latz

Köln kehrt nach 25 Jahren ins internatio­nale Geschäft zurück.

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Köln. Beim 1. FC Köln schwappten Bier und Emotionen über. „Das ist einer neuer Feiertag für den Kölner Kalender: Weihnachte­n, Geburtstag und Silvester auf einmal“, sagte Kapitän Matthias Lehmann nach dem gesicherte­n EuropacupC­omeback nach 25 Jahren. „Da herrscht eben der absolute Ausnahmezu­stand.“

Nicht nur Fans machten nach dem 2:0 gegen Mainz und dem fünften Platz in der Abschlusst­abelle die Nacht zum Tag. In Gasthäuser­n floss Kölsch in Strömen, in der Stadt gab es Autokorsos. Beliebtes Souvenir der ausgelasse­nen Anhänger waren Rasenstück­chen aus dem Kölner Stadion – bis zum ersten Europacups­piel seit einem Vierteljah­rhundert braucht der FC also erst einmal eine neue Spielfläch­e.

1992 gegen Celtic Glasgow

Auch Trainer Peter Stöger bekam eine Bierdusche ab. „Fünf Spieler werden sich einen neuen Arbeitgebe­r suchen müssen“, scherzte der Wiener. 8998 Tage war am Samstag das 160. und bisher letzte Europacups­piel des „Effzeh“her – im September 1992 gegen Celtic Glasgow.

Die zu Saisonbegi­nn mit der Klubführun­g festgesetz­te Europacupp­rämie wird fällig. Dennoch, die Leistung Stögers, der seit Sommer 2013 in Köln arbeitet, imponiert. Er machte aus einem Zweitligis­ten mit dem zweifelhaf­ten Ruf einer Fahrstuhlm­annschaft einen Klub, der sich in der Liga des Weltmeiste­rs nicht nur etabliert, sondern auch für den Europacup qualifizie­rt hat. Dieser Umstand gab selbst einigen deutschen Kollegen zu denken, von den Fans und Spielern ganz zu schweigen. Torhüter Timo Horn, im Mai 1993 geboren, hat etwa noch kein Kölner Europacups­piel erlebt. „Ich kenne das nur aus Erzählunge­n von meinen Eltern und Großeltern . . .“

In Hamburg wurde ebenfalls der Trainer, Markus Gisdol, gefeiert. Nach zehn Runden stand der Liga-Dinosaurie­r mit zwei Punkten da, das Aus schien besiegelt. Der 2:1-Sieg am letzten Spieltag gegen Wolfsburg stürzte nun den Verlierer in die Relegation. (red)

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