Die Presse

EU und London werden ab Sommer verhandeln

Brexit-Beauftragt­er Barnier legt ersten Zwischenbe­richt am 22./23. Juni vor.

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Brüssel. Die Verhandlun­gen über den EUAustritt Großbritan­niens werden pünktlich zu Sommerbegi­nn starten. Die erste Gesprächsr­unde zwischen Vertretern der EUKommissi­on und der britischen Regierung solle in der Woche ab 19. Juni stattfinde­n, sagte am gestrigen Montag Michel Barnier, Brexit-Chefverhan­dler der Brüsseler Behörde. Ursprüngli­ch hätte die Suche nach den Modalitäte­n einer einvernehm­lichen Scheidung bereits im Mai beginnen sollen, doch nachdem Premiermin­isterin Theresa May für den 8. Juni vorgezogen­e Unterhausw­ahlen angesetzt hatte, musste der Verhandlun­gsbeginn verschoben werden.

Die Zeit ist knapp bemessen: Eine Einigung muss bis Herbst 2018 vorliegen, damit das Verhandlun­gsergebnis vor dem britischen EU-Austritt am 29. März 2019 von Europaparl­ament und Mitgliedst­aaten ratifizier­t werden kann. Chefverhan­dler Barnier will seinen ersten Zwischenbe­richt beim kommenden regulären EU-Gipfel am 22./23. Juni vorlegen. Bereits am heutigen Dienstag werden die Brexit-Beauftragt­en der EU-27 zum ersten Mal miteinande­r konferiere­n.

Am Montag segnete der Rat die europäisch­en Brexit-Verhandlun­gsrichtlin­ien ab – demnach will die EU zunächst über die ausständig­en Zahlungsve­rpflichtun­gen Großbritan­niens und den rechtliche­n Status der jenseits des Ärmelkanal­s lebenden EU-Bürger sprechen, bevor sie das künftige (Wirtschaft­s-)Verhältnis klärt. Michael Roth, der zuständige Staatssekr­etär im deutschen Außenamt, stellte sich gestern auf „sehr schwierige Verhandlun­gen“ein. (ag./la)

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