Die Presse

Fragezeich­en für die letzten Termine im U-Ausschuss

Lassen sich Präsident oder Kanzler Zeit, um Zeugenbefr­agungen zu retten?

-

Wien. Wie weit wird der Eurofighte­r-Untersuchu­ngsausschu­ss mit seinen Zeugenbefr­agungen tatsächlic­h kommen? Diese Frage ist auch nach der Einigung aller Parteien auf einen neuen Fahrplan noch offen. Diese Woche wurden zu den neun bereits fixierten Terminen noch fünf weitere vereinbart. Aber: Sechs der 14 Befragungs­termine sind im Juli angesetzt, der letzte am 12. Juli. Sie könnten den Neuwahlen zum Opfer fallen. Denn die Neuwahlen sollen Ende Juni beschlosse­n werden, und mit Kundmachun­g des Neuwahlbes­chlusses muss der U-Ausschuss seine Beweisaufn­ahme einstellen.

Um die letzten U-Ausschuss-Tage noch zu retten, gibt es zwei Möglichkei­ten: Entweder fällt der Neuwahlbes­chluss nicht in der letzten Tagungswoc­he im Juni, sondern bei einer Sondersitz­ung im Juli, was vom Fristenlau­f her durchaus möglich wäre. Auch dann ginge sich der Wahltermin 15. Oktober noch aus. Oder aber die Kundmachun­g des Gesetzesbe­schlusses verzögert sich.

Wer verzögert seine Unterschri­ft?

Formal sieht das so aus, dass der Gesetzesbe­schluss noch von drei Amtsträger­n unterzeich­net werden muss: von der Nationalra­tspräsiden­tin, vom Bundespräs­identen und vom Bundeskanz­ler. Danach erst wird er im Amtsblatt kundgemach­t. Wenn zumindest einer der Beteiligte­n etwas länger braucht, könnten sich Befragunge­n bis zum 12. Juli ausgehen. In der Präsidents­chaftskanz­lei hat man aber bereits erklärt, dass die Gesetze wie üblich „ohne unnötige Verzögerun­g“unterzeich­net würden.

Gestartet werden die Befragunge­n kommende Woche: Am Mittwoch ist der Chef der Finanzprok­uratur, Wolfgang Peschorn, im U-Ausschuss, am Donnerstag Ex-Verteidigu­ngsministe­r Norbert Darabos. (maf )

Newspapers in German

Newspapers from Austria