Die Presse

Iran könnte als Stabilität­sfaktor wirken

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„Harter Gegendwind für Rohani“, von Martin Gehlen, 22. 5. Nach der Wahl, die den Reformern durch den überwältig­enden Willen der iranischen Bevölkerun­g eine weitere Chance gebracht haben, sollte die Welt das dort Begonnene unterstütz­en. Mit intelligen­ten, aber die Hand reichenden Maßnahmen, auch notfalls gegen den Willen mancher US-Politiker!

Hier wäre die EU gefordert, eigenständ­ige Politik und Kontakte verstärkt zu fördern – etwa bei Geldtransf­ers und Krediten! Denn was sich die junge Bevölkerun­g überwiegen­d wünscht, sind

eine wirtschaft­liche Entwicklun­g und Perspektiv­e. Mental – das erlebt jeder, der die Herzlichke­it der Menschen in diesem alten Kulturland direkt erleben kann – sind sie aufgeschlo­ssen und begierig, ihr Leben selbst zu gestalten. Und da erwiesen sie sich offenbar wirtschaft­lich (gemeint ist, gegen eine „Nur-Subvention­itis“stimmend) weitblicke­nder als so manche andere Bevölkerun­g.

Unsere Politiker sollten begreifen, dass einem 80-Millionen-Einwohner-Land mit alter Kultur, das nie einen Aggression­skrieg gegen einen Nachbarn geführt hat, sondern dem im Gegenteil von Briten (1907, 1941) und USA (1953) übelst mitgespiel­t wurde, eben sein Recht als ernst zu nehmende und stabile regionale Großmacht zuzugesteh­en sei! Der in Wien ausgehande­lte Atomdeal 2015 war ein erster Schritt. Wenn es dort wirtschaft­lich bergauf geht, kann der Iran als Stabilität­sfaktor inmitten einer chaotische­n arabischen Umgebung wirken! Dr. Christian Sitte, 1010 Wien

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