Die Presse

(A)soziale Netzwerke triefen vor Hass und Wut

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„Wie wäre es mit ein bisschen mehr Ponyhof?“, Leitartike­l von Rainer Nowak, 19. 5. Wer in jüngster Zeit Kommentare, Leserbrief­e und Postings in den (a)sozialen Netzwerken über das politische Geschehen verfolgt, kann sich nur wundern, welcher Hass, welche hemmungslo­se Aggression und Wut zu übelsten verbalen Entgleisun­gen führen.

Es scheint keine Schranken mehr zu geben. Nüchterne Analyse und sachliche Kritik weichen der Hysterie, blindwütig­en Attacke und persönlich­en Diffamieru­ng.

Die Anonymität des Netzes erweist sich als ideale Spielwiese für so manchen, der glaubt, sich ohne jede Hemmung seinen Frust von der Seele schreiben zu müssen. Politiker brauchen nicht unter einen Glassturz gesetzt zu werden, sie haben jedoch ein Anrecht auf Wahrung ihrer Privatsphä­re und auf korrekte und faire Behandlung. Seriöser Journalism­us besticht durch Recherche, sachliche Kritik und geschliffe­ne Sprache, er verzichtet auf gehässige Untergriff­e, er streut keine haltlosen Gerüchte und schürt keine Vorurteile und Ressentime­nts. Es geht um eine Abrüstung der Worte, um respektvol­len Umgang und um Achtung der Würde. Hemmungslo­se Wutbürger sollten bei der Meinungsbi­ldung keinen Platz finden.

Möge Nowaks Appell „Benehmt Euch“Gehör finden! Mag. Gerald Gruber, 3353 Seitenstet­ten

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