G7 im Zeichen der Flüchtlinge
Gipfel der Industriegiganten. Die G7 treffen sich auf Sizilien, Ankunftsort vieler Flüchtlinge. Hauptthemen sind Terror, Russland und Libyen.
Rom/Taormina. Von Italien nach Brüssel und wieder nach Italien: US-Präsident Donald Trump wird am Freitag in Sizilien zum G7-Gipfel in Taormina erwartet, nachdem er bereits am Mittwoch in Rom den Papst getroffen hat. Die Insel als Tagungsort hat die italienische Regierung, die derzeit den G7-Vorsitz hat, bewusst ausgewählt: Sizilien ist zum Hauptschauplatz der europäischen Flüchtlingskrise geworden. Allein in der vergangenen Woche sind rund 5000 Menschen über das Mittelmeer nach Italien gekommen. 50.000 waren es insgesamt in diesem Jahr. Mehr als je zuvor.
Das beschauliche Taormina ist aber auch seit jeher beliebtes Touristenziel. Der Mai gilt als Hauptreisezeit, doch seit Montag darf kein Tourist die Ortschaft betreten. Die Hotels und Restaurants sind geschlossen, alle warten auf die Ankunft der Staats- und Regierungschefs aus Italien, Kanada, Frankreich, den USA, Großbritannien, Deutschland und Japan. 10.000 Polizisten sichern den Ort, die ganze Stadt ist eine Woche lang Sperrzone. Und: Die gepanzerten Wagen des US-Präsidenten sind zu lang für die kleinen Gassen. Der Vorschlag, Trump könne mit den anderen zu Fuß gehen oder in einem Golfwagen fahren, lehnten seine Sicherheitsleute laut italienischen Medien ab. Man arbeite nun an einer Lösung.
Im Zentrum der Gipfelgespräche werde nach dem Anschlag in Manchester das Thema Sicherheit stehen. Außenpolitisch stehen Libyen, Nordkorea sowie das Süd- und Ostchinesische Meer auf dem Programm. Auch die Beziehung zu Russland soll geklärt werden; die Mitglieder schlossen Moskau nach der Krim-Annexion von der G7-Runde aus.
Umweltenzyklika für Trump
Bei seiner Privataudienz mit Donald Trump forderte ihn Papst Franziskus zum Einsatz für Frieden und Klimaschutz auf. Trump hatte in der Vergangenheit den Klimawandel in Frage gestellt, nun überreichte ihm der Papst seine Umweltenzyklika. Außerdem schenkte der Papst dem Präsidenten seine Weltfriedensbotschaft von 2017, in der er zu Abrüstung aufruft. Erst vor einigen Tagen hat Trump mit Saudiarabien einen Waffendeal abgeschlossen.