Rom: „Staat garantiert Liquidität von Krisenbanken“
Die EU-Kommission will die Hürden für staatliche Hilfe nicht senken.
Wien. Die italienischen Krisenbanken Popolare di Vicenza und Veneto Banca haben alle notwendigen öffentlichen Garantien in Bezug auf ihre Liquidität zur Fortsetzung ihres Betriebs. „Die Regierung bemüht sich um eine rasche Lösung für die beiden Banken“, hieß es in einer Presseaussendung des Wirtschaftsministeriums am Donnerstag.
Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan traf gestern in Rom die Manager der beiden Krisenbanken. Er zeigte sich dabei überzeugt, dass es zu einer konstruktiven Lösung kommen werde. Ein am Mittwoch angesetztes Treffen zwischen Vertretern der EU, des italienischen Finanzministeriums und des Managements der Banken sei negativ verlaufen, sagten Insider. Die Kommission hat einem Antrag auf Reduktion der eine Mrd. Euro schweren Kapitalspritze, die zuerst von privater Seite zugeschossen werden müsse, nicht zugestimmt. Die Gefahr einer Beteiligung der Gläubiger an den Schulden für die beiden Banken rücke deshalb näher, hieß es gestern in Italiens Medien. Darauf reagierte das Wirtschaftsministerium mit der Stellungnahme.
Den zwei italienischen Banken fehlen laut Europäischer Zentralbank zusammen 6,4 Mrd. Euro an Kapital. Sie beantragten bereits Mitte März Staatshilfen. Im Dezember hatte die italienische Regierung einen Bankenhilfsfonds mit 20 Mrd. Euro aufgelegt. Der Topf wurde bisher angezapft, um die in Schieflage befindliche Monte dei Paschi di Siena zu retten.