Die Presse

First Lady und schlimmer Finger

- Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

W as für ein unerquickl­iches – um nicht zu sagen: unzumutbar­es – Leben die First Lady doch führt, war dieser Tage für alle Welt ersichtlic­h. Ein Rund-um-die-Uhr-Service an der Seite des Präsidente­n, als Aufputz für Donald Trump, quasi im Dienst der Nation: Wer würde das schon durchstehe­n? Die Peinlichke­iten, das Macho-Gehabe, die Aufgeblase­nheit – und dazu der kritische Blick der Öffentlich­keit, die jede Geste registrier­t. Oder sollte ihre reglose Miene auf ein allzu straffes Faceliftin­g zurückzufü­hren sein?

Der ersten Auslandsre­ise des Präsidente­n konnte sich die gebürtige Slowenin, das öffentlich­keitsscheu­e Ex-Model, das aus gutem Grund vorerst nicht ins Weiße Haus mitgezogen war, indes nicht verschließ­en. Jerusalem! Rom! Taormina! Papst Franziskus! Justin Trudeau! Dafür nahm sie alle Umstände in Kauf. Allein schon das ständige Umziehen: ein schwarzer Jumpsuit mit goldener Schnalle, aber ohne Kopftuch bei den Scheichs; züchtig im schwarzen Kleid mit Mantilla im Vatikan. Dann das Getuschel mit Sara Netanjahu, die sich als beste Freundin gerierte. Nervig, das alles.

Zu allem Überdruss das Geturtel mit Donald, der dauernd nach ihrer Hand grapschte – und ins Leere fuhr. Hat der Mann Schwielen oder Schweißhän­de? Seit dem notorische­n Video im Wahlkampf weiß alle Welt ja, was der schlimme Finger so alles anstellt. (vier)

Newspapers in German

Newspapers from Austria