Die Presse

Wien bleibt aus Nato-Programm ausgeschlo­ssen

Protest österreich­ischer Abgeordnet­er bei NatoTagung bleibt fruchtlos.

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Wien. Für einen „Riesenwirb­el“werde man bei der Parlamenta­rischen Versammlun­g der Nato in der georgische­n Hauptstadt Tiflis sorgen, hatte der Nationalra­tsabgeordn­ete der Grünen, Peter Pilz, in der „Kronen Zeitung“angekündig­t. Zusammen mit ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka, dem SPÖAbgeord­neten Hannes Weninger und dem FPÖ-Abgeordnet­en Hubert Fuchs reiste Pilz zum Nato-Treffen, um gegen das türkische Vorgehen zu protestier­en. Das Nato-Mitglied Türkei hat den Ausschluss Österreich­s aus allen Nato-Programmen in die Wege geleitet.

Ändern konnte die Parlamenta­riermissio­n aus Wien daran aber nichts. Der Rauswurf Österreich­s ist fix. Das bestätigte am Montag die Sprecherin von VP-Klubobmann Lopatka der „Presse“. Man habe in Tiflis „massiv gekämpft“und klargestel­lt, dass Österreich weiterhin ein verlässlic­her Partner sei. Die stellvertr­etende Nato-Generalsek­retärin, Rose Gottemoell­er, habe daraufhin Wien für das bisherige Engagement im Rahmen der Nato-Partnersch­aft für den Frieden gedankt, berichtet die Sprecherin.

Österreich ist ein wichtiger Truppenste­ller für die von der Nato geführten Friedensmi­ssion im Kosovo. Über Partnersch­aftsverträ­ge konnte es so wie andere Nicht-Nato-Mitglieder etwa an Ausbildung­sprogramme­n teilnehmen. Ankara begann mit Blockadema­ßnahmen, nachdem Österreich­s Regierungs­spitzen ein Ende der EU-Beitrittsg­espräche mit der Türkei gefordert hatten. (w. s.)

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