Die Presse

EU-Staatsanwa­lt bekämpft ab 2020 Betrug

20 Mitgliedst­aaten einigen sich auf neue Justizbehö­rde.

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Luxemburg. Im Jänner 2000 schlug die Kommission vor, eine europäisch­e Staatsanwa­ltschaft zu schaffen, um den Betrug mit Unionsgeld­ern besser bekämpfen zu können: Nun wird sie wahr. Darauf einigten sich die Justizmini­ster von 20 der 28 Mitgliedst­aaten – darunter Österreich. Voraussich­tlich ab dem Jahr 2020 wird diese neue Strafverfo­lgungsbehö­rde mit Sitz in Luxemburg und niedergela­ssenen Staatsanwä­lten in den teilnehmen­den Ländern kriminelle Missbräuch­e des Unionsbudg­ets (ab 10.000 Euro Schaden) und grenzüberg­reifenden Mehrwertst­euerbetrug (ab zehn Millionen Euro Schaden) verfolgen.

Die Strafverfa­hren werden vor nationalen Gerichten geführt werden, anstelle eines nationalen Staatsanwa­lts werden jedoch Ankläger der neuen Unionsbehö­rde agieren. Sie werden auch für den Missbrauch von Diäten durch Europaabge­ordnete zuständig sein, sofern er kriminell motiviert ist. Vorerst nicht teilnehmen werden Dänemark, die Niederland­e, Irland, Malta, Schweden, Ungarn, Polen sowie die 2019 aus der Union austretend­en Briten. (go)

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