Absturz: Keine Überlebenden
Burma. Entgegen ersten Berichten dürften doch alle 122 Insassen des am Mittwoch ins Meer gekrachten Y-8-Militärtransporters gestorben sein.
Naypyidaw/Rangun. Bei dem Absturz eines Militärtransporters der burmesischen Luftwaffe vom chinesischen Typ Shaanxi Y-8 am Mittwoch weit vor der Küste Südwestburmas (Myanmar) dürften doch alle nach jüngsten Angaben 122 Insassen gestorben sein. Erste Teile des Wracks waren in der Nacht auf Donnerstag in der Andamanensee, einem Nebenmeer des Indischen Ozeans, gesichtet worden; es war zunächst die Rede von einem Dutzend Überlebender, die im Meer trieben. Mittlerweile haben Schiffe weitere Wrackteile und Treibgut, aber letztlich doch nur Tote entdeckt. Nach Angaben der Streitkräfte konnten bis Donnerstag vorerst etwa 30 Leichen geborgen werden.
An Bord des laut Luftfahrtdatenbanken erst 2016 in Dienst gestellten Flugzeugs, das vom schmalen Süd-Ausläufer Burmas auf der Malaiischen Halbinsel an der Grenze zu Thailand in Richtung der Metropole Rangun weiter nördlich unterwegs war, waren Soldaten und ihre Angehörigen, darunter etwa 15 Kinder. Eine halbe Stunde nach dem Start in der Stadt Mergui verschwand die Y-8 über dem Meer vom Radar.
Beim Piloten handelt es sich nach offiziellen Angaben um einen erfahrenen Luftwaffenoffizier, der mehr als 3000 Flugstunden absolviert habe. An seiner Seite hatte er zwei Co-Piloten. Hinweise auf einen Anschlag gebe es nicht, das Wetter war zur Unglückszeit gut, man vermutet ein technischen Defekt als Ursache des Absturzes.
Unauffällige Unfall-Statistik
Die viermotorige Shaanxi Y-8 basiert auf der älteren sowjetischen Antonow An-12 (NatoCode: „Cub“) und wird seit 1981 in China gebaut, bisher mindestens 170 Stück. Die Flugunfallstatistik der Y-8, die auch exportiert wurde (etwa nach Pakistan, Venezuela), ist kaum auffällig: Laut Datenbanken hat es zuvor in China und Sri Lanka sechs große Unfälle mit 91 Toten gegeben. In zwei dieser Fälle (beide auf Sri Lanka, zusammen 24 Tote) waren die Flugzeuge von tamilischen Rebellen abgeschossen worden. (ag./wg)