Markenwechsel
Wie VIKING zu STIHL wird, erklärt GF Peter Pretsch
Intensiv und bahnbrechend – so kommentiert Geschäftsführer Peter Pretzsch das Geschäftsjahr 2016 der Tiroler Firma VIKING. Ein 37-prozentiges Plus schrieb das Unternehmen in Langkampfen in seinem erfolgreichsten Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte. Der Jahresumsatz von 266,9 Millionen Euro brachte einen historischen Umsatzhöchststand und steigerte die Mitarbeiterzahl auf 414 Personen. „Seit 2011 konnten wir den Umsatz verdoppeln“, freute sich Pretzsch bei der jährlichen Bilanzpressekonferenz im Frühling und berichtet dazu, dass ein wesentlicher Anteil an dieser Steigerung durch die Fertigung von STIHLAkkuprodukten erwirtschaftet wurde. Damit geht er gleich in medias res: Ab 2019 wird die Marke gänzlich in den Mutterkonzern, die deutsche STIHL-Gruppe, integriert. „Aus VIKING-Grün wird STIHLOrange“, so Pretzsch. Mit der gänzlichen Eingliederung in die STIHLGruppe erwartet man sich durch die Strahlkraft der Marke STIHL und die Erschließung neuer Märkte noch bessere Verkaufserfolge.
Vom Häckseln zum Rasen
Fans von englischem Rasen und gepflegten Gärten kennen sie gut, die Marke VIKING. Das Tiroler Unternehmen gehört zu den führenden Herstellern für Gartengeräte. Rasenmäher, Robotermäher, Aufsitzmäher, Gartenhäcksler, Motorhacken und Vertikutierer sowie der Wikingerhelm und die grüne Farbe sind in Kennerkreisen Synonym für Rasenund Gartenpflege auf hohem Niveau. Das „Ursprungsprodukt“war eigentlich der Gartenhäcksler, mit dem 1981 zunächst am Standort Kufstein die Produktion gestartet wurde. Bereits drei Jahre später brachte VIKING die ersten Rasenmäher auf den Markt. Seit 1992 gehört die Premiummarke, die ihre Produkte ausschließlich über den servicegebenden Handel vertreibt, zur deutschen STIHL-Gruppe, agierte bisher allerdings weiterhin unter dem Markennamen VIKING. „1992 hatte VIKING 62 Mitarbeiter und einen Umsatz von 150 Millionen Schilling, also ca. 11 Millionen Euro“, erinnert Pretzsch. Außerdem produziert die Tiroler Firma seit einiger Zeit für das Mutterunternehmen Elektround Akkuprodukte von STIHL. In den folgenden Jahren erweiterte das Unternehmen sein Gartengerätesortiment derart, dass man 2001 ein neues Kompetenzzentrum in Langkampfen baute, das 2007 erweitert wurde.
Standort- und Produktausbau
Bereits 2012 wurde erneut ausgebaut, auf einer zusätzlichen Nutzfläche von über 16.000 Quadratmetern entstanden neue Montageeinheiten,ein neues Pro- duktionslager, Werkstätten und Büroräumlichkeiten. Ins Geschäftsjahr 2017 startet VIKING erneut mit innovativen Ideen, wie Wolfgang Simmer, Leiter von Marketing und Verkauf, unterstreicht: „Neu sind die Serie 6 Rasenmäher mit sechs verschiedenen Modellen, zwei Schnittbreiten und klappbarem, höhenverstellbarem Mono-Komfortlenker, der übrigens eine spezielle VIKING-Entwicklung ist. Ebenfalls neu auf den Markt kommt unter anderem der Akku-Mäher MA 235 für kleinere Rasenflächen.“Der Großteil der Produkte aus Tirol gehen allerdings ins Ausland: Momentan beträgt die Exportquote 98 Prozent. Stärkster Markt ist Deutschland, aber auch in Frankreich wird gerne mit VIKINGProdukten im Garten gearbeitet – worauf man bei VIKING mit Blick auf etwas schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen stolz ist. In Norwegen ist VIKING am BenzinRasenmäher-Markt Nummer 1, in Italien konnte man trotz zahlreicher Heimmarken vor Ort den stärksten Zuwachs erzielen.