Die Presse

Wifo: Strukturpr­obleme trotz Arbeitspla­tzboom

Wifo. Die Arbeitslos­igkeit sinkt nicht so stark, wie es der Konjunktur­dynamik entspreche­n würde.

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Der aktuelle Beschäftig­ungsboom überdeckt laut den Wirtschaft­sforschern des Wifo die Strukturpr­obleme auf dem österreich­ischen Arbeitsmar­kt. So habe sich etwa der Anteil der Langzeitar­beitslosen seit Anfang 2013 bis Mai 2017 von 18,6 auf 34,9 Prozent fast verdoppelt.

Im Mai 2017 hat es laut Wirtschaft­sforschung­sinstitut 120.097 Langzeitbe­schäftigun­gslose und 344.568 Arbeitslos­e gegeben. Anfang 2013 betrug das Verhältnis 50.952 zu 273.561. Die Ostöffnung des Arbeitsmar­ktes, die Alterung der Erwerbsbev­ölkerung und die Umsetzung von Pensionsre­formen hätten zur Verfestigu­ng der Arbeitslos­igkeit beigetrage­n, heißt es in der aktuellen Wifo-Analyse. Deshalb sinke die Arbeitslos­enquote trotz der Zunahme des Stellenang­ebots nicht auf das konjunktur­übliche Niveau. Im Mai habe sie saisonbere­inigt 8,6 Prozent betragen.

Effekte der Steuerentl­astung

Die gute Nachricht ist, dass die Arbeitslos­igkeit dennoch spürbar sinkt. Die Konjunktur­dynamik, die im ersten Quartal zum stärksten Wachstum seit sechs Jahren geführt habe, dürfte sich laut Wifo nachhaltig stabilisie­ren, die Steuerentl­astung der Privathaus­halte habe die Nachfrage nach beschäftig­ungsintens­iven Dienstleis­tungen belebt. Die Beschäftig­ung expandiere heuer noch stärker als im Vorjahr. (APA)

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