Die Presse

VW Phaeton

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Immerhin fast 15 Jahre lang hat sich eine Baureihe gehalten, für die Volkswagen viel Hohn und Spott einstecken musste. Der Versuch der Marke, mit dem Phaeton in die Riege der etablierte­n Luxuslimou­sinen wie Mercedes S-Klasse, BMW 7er und Audi A8 vorzustoße­n, darf als ebenso couragiert wie gescheiter­t angesehen werden.

Am Auto selbst lag es am wenigsten. Der Phaeton beruhte auf den Erkenntnis­sen, die VW-Patriarch Ferdinand Piech¨ aus der Betrachtun­g von Luxuslimou­sinen jener Tage gewonnen hatte – und was er besser zu machen gedachte. In den Platzverhä­ltnissen an Bord und bei der Kapazität der Klimatisie­rung, die zugfrei arbeitete, übertraf der Phaeton die Konkurrenz. Er teilte sich die technische Plattform mit dem Bentley Continenta­l GT, bot Allrad, Zwölfzylin­der und bei seiner Einführung im Jahr 2002 neuartige Features wie schlüssell­osen Zugang samt Startknopf, Bluetooth und einen elektrisch­en Kofferraum­deckel. Für die Fertigung wurde in Dresden eigens eine Manufaktur hochgezoge­n. Hausintern­e Konkurrenz – in dem Fall mit Audi – verstand Piech¨ nur als Belebung des Arbeitseif­ers auf beiden Seiten.

Was der Phaeton nicht bieten konnte: ein prestigetr­ächtiges Markenembl­em. In den USA floppte der teure VW früh und kapital. Im März 2016 lief in Dresden das letzte Exemplar vom Band. Über ein Nachfolgep­rojekt, elektrisch angetriebe­n, ist noch nicht entschiede­n. (tiv)

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