Die Presse

Irmgard Griss doch nicht auf der Liste Kurz

In ÖVP und auch SPÖ laufen hinter den Kulissen die Vorbereitu­ngen für den entscheide­nden Wahlkampf.

- VON RAINER NOWAK UND MARTIN STUHLPFARR­ER

Irmgard Griss wird doch nicht auf der Liste Kurz aufscheine­n. Und zwar weniger, weil sie selbst nicht will, sondern weil Sebastian Kurz nicht mehr will. Das Risiko ist ihm zu groß, mit Griss jemanden auf seiner Liste zu haben, der seine Haltung in der Flüchtling­s- und Zuwanderun­gsfrage konterkari­ert.

Jene von Kurz ist eher restriktiv, jene von Griss orientiert sich – schon seit dem Präsidents­chaftswahl­kampf – eher an menschenre­chtlichen Ansätzen, aus denen sich dann eine offenere Linie ableitet. Damit ist aber nicht gesagt, dass Griss nun bei den Neos andockt. Denn auch dort sind mittlerwei­le namhafte Exponenten der Meinung, dass sich mit der ehemaligen Präsidents­chaftskand­idatin nicht mehr allzu viele Wähler gewinnen lassen.

Verantwort­lich dafür ist auch Griss’ äußerst zögerliche­s Verhalten: Zuerst konnte sie sich nicht entscheide­n, ob sie als Rechnungsh­of-Präsidenti­n kandidiert, dann, ob sie mit Kurz oder den Neos gemeinsame Sache macht.

Personelle Veränderun­gen im Team von Kanzler Christian Kern: Dessen Sprecherin Heike Hromatka-Reithofer wechselte jetzt vom Kanzleramt in die Parteizent­rale in der Löwelstraß­e und verstärkt dort das Wahlkampft­eam von Bundesgesc­häftsführe­r Georg Niedermühl­bichler. Beide hatten bereits in der Wiener SPÖ zusammenge­arbeitet.

Unabhängig davon sind die Differenze­n zwischen Mitglieder­n des Kern-Teams und der Löwelstraß­e, die kürzlich zu einer handfesten Auseinande­rsetzung geführt hatten, nun beigelegt – wie von allen SPÖ-Seiten versichert wird.

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Irmgard Griss, am Ende zwischen allen Stühlen?

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