Irmgard Griss doch nicht auf der Liste Kurz
In ÖVP und auch SPÖ laufen hinter den Kulissen die Vorbereitungen für den entscheidenden Wahlkampf.
Irmgard Griss wird doch nicht auf der Liste Kurz aufscheinen. Und zwar weniger, weil sie selbst nicht will, sondern weil Sebastian Kurz nicht mehr will. Das Risiko ist ihm zu groß, mit Griss jemanden auf seiner Liste zu haben, der seine Haltung in der Flüchtlings- und Zuwanderungsfrage konterkariert.
Jene von Kurz ist eher restriktiv, jene von Griss orientiert sich – schon seit dem Präsidentschaftswahlkampf – eher an menschenrechtlichen Ansätzen, aus denen sich dann eine offenere Linie ableitet. Damit ist aber nicht gesagt, dass Griss nun bei den Neos andockt. Denn auch dort sind mittlerweile namhafte Exponenten der Meinung, dass sich mit der ehemaligen Präsidentschaftskandidatin nicht mehr allzu viele Wähler gewinnen lassen.
Verantwortlich dafür ist auch Griss’ äußerst zögerliches Verhalten: Zuerst konnte sie sich nicht entscheiden, ob sie als Rechnungshof-Präsidentin kandidiert, dann, ob sie mit Kurz oder den Neos gemeinsame Sache macht.
Personelle Veränderungen im Team von Kanzler Christian Kern: Dessen Sprecherin Heike Hromatka-Reithofer wechselte jetzt vom Kanzleramt in die Parteizentrale in der Löwelstraße und verstärkt dort das Wahlkampfteam von Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler. Beide hatten bereits in der Wiener SPÖ zusammengearbeitet.
Unabhängig davon sind die Differenzen zwischen Mitgliedern des Kern-Teams und der Löwelstraße, die kürzlich zu einer handfesten Auseinandersetzung geführt hatten, nun beigelegt – wie von allen SPÖ-Seiten versichert wird.