Die Presse

Streit und ein Erfolgserl­ebnis

Regierung. Die ÖVP ärgert sich über die Absage des Ministerra­ts, dafür kommt nun die Primärvers­orgung.

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Wien. Die Absage der für Dienstag geplanten Ministerra­tssitzung sorgt für Verstimmun­g innerhalb der Regierung. Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling, neben Harald Mahrer Regierungs­koordinato­r der ÖVP, zeigte sich am Freitag verärgert und warf der SPÖ Arbeitsver­weigerung vor.

„Ich wundere mich über die Absage. Es ist noch eine Reihe von Punkten offen, die gemeinsam vereinbart waren.“Schelling nannte die Studienpla­tzfinanzie­rung, das Sicherheit­spaket, die Privatstif­tungsnovel­le und die Reform der Finanzmark­taufsicht. Die SPÖ versteht diese Kritik nicht: Man habe vereinbart, Ministerra­tssitzunge­n nur noch bei Bedarf einzuberuf­en, so Kanzleramt­sminister Thomas Drozda.

Immerhin: Nach jahrelange­n Verhandlun­gen kommt das Gesetz zur Primärvers­orgung nun doch noch vor dem Sommer in den Nationalra­t. Es soll bei der Sondersitz­ung am 19. Juni eingebrach­t und Ende Juni beschlosse­n werden. Die Ärztekamme­r ist dagegen. Offen bleibt die Frage, ob Ärzte andere Ärzte anstellen dürfen. In den Primärvers­orgungsein­richtungen sollen Ärzte und Vertreter anderer Gesundheit­sberufe enger zusammenar­beiten, sei es in eigenen Zentren, sei es durch Vernetzung. Profitiere­n sollen die Patienten, etwa durch längere Öffnungsze­iten. (APA)

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