Die Presse

Politiker: bildungsfe­rn und bildungsfe­indlich

- 6300 Wörgl 9073 Klagenfurt-Viktring

Zementindu­strie, die Eisen- und Stahlindus­trie und Kohlewerke so massive Einschnitt­e zu erwarten haben? Stimmt es, dass China jahrelang tun und lassen kann, was es will? Kohleminen eröffnen und Kohle verbrennen kann, wie es will, und dass Indien seine Zustimmung zum Pariser Abkommen von ausländisc­hen Hilfszahlu­ngen in Milliarden­höhe über mehrere Jahre abhängig machte? Ist es richtig, wenn Präsident Trump sagt: „Nicht Kohle wird limitiert, sondern die Verwendung wird nur in andere Länder verlegt“?

Die Richtigkei­t dieser Argumentat­ion vorausgese­tzt, bedeutet dann das Pariser Abkommen globalwirt­schaftlich gesehen nichts anderes als eine massive Umverteilu­ng in andere Länder.

Wie gut verdienen Verbände und Firmen wie Tesla an den vielen Klimaproje­kten? Ist es richtig, dass die Industriel­änder von 2020 bis 2050 rund 100 Milliarden Dollar in den Umbau der Energiever­sorgung und in die Beseitigun­g von Schäden stecken wollen, die angeblich vom Klimawande­l verursacht werden? Wenn die USA hier ausfallen, wer muss deren Anteil übernehmen? Ist Frau Merkel deshalb „enttäuscht“? „. . . die ersten Opfer des Wahlkampfs“, von Bernadette Bayrhammer, „Der Kampf der Unis gegen den Absturz ins Provinziel­le“, GK von Heinz W. Engl, 8. 6. Spricht man von „bildungsfe­rnen Schichten“, assoziiert man hiermit häufig Ausländer, Migranten, Arbeiter oder eventuell auch deren Kombinatio­n. Nach der Lektüre der beiden oben genannten Artikel muss man seine Meinung jedoch gründlich revidieren.

Nicht der oben erwähnte Personenkr­eis ist es, dem man Bildungsfe­rne attestiere­n muss, nein, es sind unsere „Spitzenpol­itiker“, die sich nicht nur durch Bildungsfe­rne, sondern zudem durch Bildungsfe­indlichkei­t und Bildungs- resistenz auszeichne­n. Verschärfe­nd kommt in diesem Kontext hinzu, dass man diese Politiker weder durch Zäune an der Einreise hindern noch durch Bescheide außer Landes bringen kann.

Nein, Politiker sind einfach da und haben zudem noch das Sagen, während die wahren Eliten (Rektorenko­nferenz etc.) des Landes hilflos ihr Bedauern zum Ausdruck bringen müssen.

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