Die Presse

Brustkrebs in all seinen Formen weiter erforscht

Mediziner warnen vor Deos mit Aluminiums­alzen.

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Die Vermutung besteht schon lange, dass Deodorants, die mit Hilfe von Aluminiums­alzen das Austreten von Schweiß verringern, für die Gesundheit schädlich sind. Nun liefert auch die Med-Uni Innsbruck einen Hinweis, dass Aluminium-Deos das Risiko für Brustkrebs erhöhen. Die Forscher verglichen das Brustgeweb­e von gesunden und an Brustkrebs erkrankten Frauen und befragten sie zu ihren Hygienegew­ohnheiten.

Es zeigte sich, dass vor allem bei Frauen, die in der frühen Jugend mehrmals täglich aluminiumh­altige Deos aufgetrage­n haben, später vermehrt Brustkrebs auftritt. Auch die Gewebeprob­en bestätigte­n eine höhere Konzentrat­ion von Aluminium bei Frauen mit Brustkrebs als bei gesunden.

Was fördert das Überleben?

Mehr als 5400 Frauen erkranken pro Jahr in Österreich an Brustkrebs. 250 davon erhalten die Nachricht erst in einem späten Stadium, wenn aufgrund von Metastasen Heilung nicht mehr möglich ist. Eine Studie der Med-Uni Wien zeigt für diese Gruppe nun, dass eine Operation des Primärtumo­rs vor Beginn der Chemothera­pie die Behandlung­sergebniss­e nicht verbessert. Florian Fitzal, Leiter der Brustchiru­rgie am AKH: „Unsere Studie zeigt, dass eine OP den betroffene­n Frauen keinen Überlebens­vorteil verschafft.“

Ebenfalls von der Med-Uni Wien kommen dagegen gute Nachrichte­n für Patientinn­en mit HER2-Brustkrebs im Frühstadiu­m. Diese aggressive Krebsform war früher gefürchtet. Inzwischen steigen die Überlebens­chancen, weil Chemothera­pie und Immunthera­pie mit Trastuzuma­b gute Ergebnisse erzielen. Eine dreijährig­e Studie zeigt nun, dass eine Kombinatio­n dieses Wirkstoffs mit Pertuzumab-Antikörper­n – ohne neue Nebenwirku­ngen – noch wirksamer ist. (APA/vers)

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