Bis 30 Prozent weniger Honorar für Kanzleien
IBMs Watson durchleuchtet Honorarabrechnungen.
Noch lehrt er erst Kanzleien in den USA und in Großbritannien das Fürchten: IBMs Watson hat eine neue App. Mit ihrer Hilfe sollen Konzerne bis zu 30 Prozent Kosten für externe Kanzleien wegargumentieren.
OCI (Outside Counsel Insights) ist der Name der App, ein Derivat einer medizinischen Watson-App. Dort durchforstete sie Zigtausende Patientenbefunde nach Symptomen und Behandlungen, um dahinterliegende Muster zu erkennen. Dasselbe macht sie nun mit den Honorarabrechnungen und Zeitaufzeichnungen externer Kanzleien. Ob ein „Telefonat in der Angelegenheit XY“oder ein „Vertragsentwurf in der Causa Z“, Zeile um Zeile wird in Echtsprache analysiert – mehr als das menschliche Gehirn bewältigen könnte.
Mit Big-Data-Algorithmen deckt OCI dabei gnadenlos Ineffizienzen, Anomalien und Abweichungen von Vertragsbedingungen oder Richtlinien für die Rechnungslegung auf. Im Onlinemagazin „Artificial Lawyer“verspricht IBM so Einsparungen von bis zu 30 Prozent bei externen Kanzleien.
Transparenz für die Klienten ist aber nur eine Seite der Medaille. IBM will auch die Kanzleien von ihren aufwandsabhängigen Honoraren wegbringen und sie von dank OCI akkurat vorausberechneten Pauschalen überzeugen. (al)