Iranische Hilfe für Katar
Golfkrise. Transportflugzeuge mit Nahrungsmitteln durchbrachen die arabische Blockade des Scheichtums.
Doha/Teheran. Nach der vorigen Montag unerwartet verhängten Blockade des Scheichtums Katar durch mehrere arabische Länder hat der Iran am Wochenende fünf Flugzeuge mit Lebensmitteln dorthin gesandt. Sie brachten 90 Tonnen Nahrung, vor allem Obst und Gemüse, wie ein Sprecher der Iran Air sagte. Ein sechster Flug war für Sonntag geplant.
Zudem sollen drei Schiffe mit Gütern für Katar auslaufen. Ob es sich um normale Exporte oder spontane Hilfslieferungen handelte, war zunächst unklar.
Saudiarabien, Ägypten, Bahrain und die Arabischen Emirate haben die diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen, den Flug-, Land- und Seeverkehr unterbrochen und alle Kataris zur Ausreise aufgefordert. Riad bezichtigt die Regierung in Doha, Terroristen zu unterstützen. Eine Rolle spielt wohl auch das relativ gute Verhältnis Katars zum Iran. Saudiarabien und der Iran streiten um die Dominanz in der Region.
Katar kündigte an, Staatsbürger aus den Blockadestaaten vorerst nicht auszuweisen. In Politik und Wirtschaft steigt die Sorge vor einer Eskalation der Krise. Experten verwiesen auf drohende Schwierigkeiten für die Banken und die Ölindustrie des Emirats. Ein Vermittlungsversuch Kuwaits blieb erfolglos.
Warnung vor Krieg am Golf
Deutschlands Außenminister, Sigmar Gabriel, warnte gar vor einem Krieg, nicht zuletzt, weil die Türkei, ein Freund Katars, Truppen auf die kleine Halbinsel entsenden will. Die USA, Großbritannien und Australien betreiben dort eine Luftwaffenbasis. US-Außenminister Rex Tillerson rief zur Mäßigung auf, doch forderte Präsident Donald Trump danach Katar auf, die Terrorfinanzierung zu stoppen. (ag).