Geht Opel-Chef zu VW?
Automobilbauer. Karl-Thomas Neumann will Opel nach der Übernahme durch Peugeot verlassen.
Frankfurt/Wolfsburg/Rüsselsheim. Der Automanager Karl-Thomas Neumann wäre im Fall seines Abgangs als Opel-Chef bei seinem früheren Arbeitgeber Volkswagen willkommen. Hochrangige Entscheidungsträger bei VW könnten sich Neumann als Nachfolger des angeschlagenen Audi-Chefs Rupert Stadler gut vorstellen, sagte eine mit den Überlegungen vertraute Person zur Agentur Reuters.
Nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“legt Neumann seinen Posten als Opel-Chef nieder. Der 56-Jährige werde den Aufsichtsrat bei der kommenden Sitzung am 22. Juni von dem Schritt informieren, schrieb das Blatt ohne Angabe von Quellen. Die Noch-GM-Tochter lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Neumann wird der FAS zufolge die Führung nur so lang behalten, bis der Verkauf von Opel an den französischen Konzern PSA Peugeot Citroen¨ vollzogen sei – dies wird bis Herbst erwartet. Zwar sehe Neumann die Fu- sion als strategisch richtigen Schritt an, berichtete die Zeitung weiter. Er habe jedoch Sorge, ob die Franzosen die einschneidende Wirkung der Elektromobilität richtig erkennen. Zudem fürchte man am Stammsitz in Rüsselsheim, dass die Franzosen sehr zentralistisch führten. Neumann ist seit 2013 Chef von Opel.
Indes wehrt sich Audi-Chef Stadler: „Ich glaube, die Dieselkrise hat Ressourcen gebunden und tut das immer noch. Ich bin dennoch überzeugt, dass wir strategisch die richtigen Dinge auf den Weg gebracht haben“, sagte Stadler der „Automobilwoche“. Stadler hat Insidern zufolge nur unter der Bedingung eine Vertragsverlängerung erhalten, dass er vorzeitig von seinem Amt abtritt. Sein Vertrag wurde im Mai bis Ende 2022 verlängert. Seitdem sind aber neue Vorwürfe aufgetaucht. Das deutsche Verkehrsministerium warf der VWTochter vor, in etwa 24.000 Oberklassewagen der Typen A7 und A8 eine illegale Software eingesetzt zu haben. (ag/red)