Für 1000 Euro Zusatzpension sollte man halbe Million gespart haben
Altersvorsorge. Österreichischer Verband Financial Planners hat eine Checkliste erstellt.
Was tun Sie gegen diese Entwicklung? Wir setzen auf Qualität. Es kann ja nicht das Ziel sein, dass man so lang billig einkauft, bis eines Tages nur mehr ein Anbieter auf dem Markt ist. Das wäre ein sehr kurzsichtiger Preisvorteil. Uns geht es um eine langfristige Perspektive.
Wie äußert sich das konkret bei Ihnen? Ich sage Ihnen ein Beispiel. Meine Vorfahren in der Stieglbrauerei haben 1915 die Kellerräume neu gebaut. Sie haben damals, obwohl wir eine kleine Brauerei waren, die Keller so dimensioniert, dass der Platz auch heute ausreicht. Das ist Weitsicht.
Die Stieglbrauerei wird heuer 525 Jahre alt. Wie sehr fühlen Sie sich dieser langen Tradition verpflichtet? Die Tradition ist ein Fundament, das man immer neu beleben muss. Wir hätten alle keine Freude damit, wenn wir das Bier von vor 525 Jahren trinken müssten. Die Produkte verändern sich, aber das Wirtschaftswachstum, 2016 ........... +1,5 % BIP-Veränderung, Wifo 2017* .........+2,0 % Inflationsrate April ........................... +2,1 % Ar\eitslosenrate Mai.......................... 8,0 % Ar\eitslosenrate EU ........................... 5,5 % Beschäftigte a\solut, Mai.......... 3.643.000 Veränderung zum Vorjahr ................+1,7 % Ü\ernachtungen im Fremdenverkehr, April (vorläufige Zahlen) .............8.323.100 Inländer a\solut ......................... 2.354.700 Ausländer a\solut ...................... 5.968.400 Indizes April (vorläufige Zahlen) Ver\raucherpreis, Basis 2015 ........... 102,8 Ver\raucherpreis, Basis 2010 ............ 113,8 Ver\raucherpreis, Basis 2005 ........... 124,6 Ver\raucherpreis, Basis 2000 ........... 137,8 Ver\raucherpreis, Basis 1996 ............144,9 Ver\raucherpreis, Basis 1986 ............189,6 Ver\raucherpreis, Basis 1976............ 294,6 Ver\raucherpreis, Basis 1966 ............ 517,1 Ver\raucherpreis (1), Basis 1958 ......................................... 658,8 Le\enshaltungskosten, Basis 1945......................................... 5789 Großhandelspreisindex, Basis 2015: Mai ................................... 101,4 Veränderung zum Vorjahr ............... +3,4 % Baukostenindex, Basis 15: April .........103,9 Veränderung zum Vorjahr ................+4,1 % Tariflohnindex, Basis 06: April ............128,8 Veränderung zum Vorjahr ................ +1,4 % * Prognose Unternehmen muss seinen Werten treu bleiben. Man muss sich der Zeit anpassen und die Dinge weiterentwickeln.
Woran messen Sie den Erfolg Ihres Unternehmens? Nicht in Wachstum. Erfolg ist auch eine Stimmungssache, das lässt sich nicht in Rendite ausdrücken. Erfolg ist für mich, wenn wir mit unseren Produkten Freude und Genuss erzeugen können oder wenn die Menschen, die hier arbeiten, Spaß an dem haben, was sie tun.
Sie haben die Stieglbrauerei angesichts der Konzentration der Branche einmal als Dorfbrauerei
IWien. Studierende oder Berufseinsteiger sind oft in einem Dilemma: Auf der einen Seite haben sie nicht viel Geld, auf der anderen Seite hören sie von allen Seiten, dass sie schon in jungen Jahren zu sparen anfangen müssen, wenn sie im Alter so halbwegs mit ihrem Geld das Auslangen finden wollen.
Was also tun? Der Österreichische Verband Financial Planners hat eine Checkliste für junge Erwachsene erstellt. Der erste Ratschlag lautet loszustarten statt abzuwarten. Die Faustregel laute: Wer im Alter eine Zusatzpension von 1000 Euro haben will, sollte dafür ein Vermögen von einer halben Million Euro angespart haben. „Wer erst mit Mitte 30 oder Mitte 40 damit beginnt, für den Lebensabend vorzusorgen, wird es kaum mehr schaffen, einen derartig großen Betrag anzusparen“, meint der Verbandsvorsitzende, Otto Lucius. Dazu ist zu er- bezeichnet. Was meinen Sie damit? Wir sind international gesehen eine mittelständische Brauerei. Wir machen ein handwerklich gebrautes Bier, und das schätzen auch unsere Kunden. Das Produkt muss eine Seele haben, es muss mit Liebe gebraut werden. Das lässt sich nicht in Zahlen messen, sondern nur in Emotion. Auf die zwölf Grad Stammwürze unseres Stiegl Goldbräus zu verzichten, wäre vielleicht billiger. Aber es wäre nicht mehr Bier mit unserer Handschrift. Daher sind wir auch überzeugtes Mitglied bei „Slow Brewing“(einem Club für Prädikatsbrauereien, Anm.).
IIgänzen: In jungen Jahren hat man zwar nicht so viel Geld, um es zur Seite zu legen, dieses Geld kann aber länger veranlagt werden, was aufgrund des Zinseszinseffekts einen beträchtlichen Unterschied macht. Nun könnte man einwenden, dass bei Nullzinsen auch die Zinseszinsen nicht allzu üppig ausfallen werden. Es ist also ratsam, nicht nur auf das Sparbuch zu setzen. Dazu muss man sich freilich ein wenig auskennen.
Der zweite Ratschlag lautet daher, sich selbst ein Grundlagenwissen in Finanzfragen aufzubauen. „Nur wer die Grundregeln des Kapitalmarkts und volkswirtschaftliche Zusammenhänge durchschaut, versteht auch, in welche Finanzund Vorsorgeprodukte er oder sie investiert“, schreibt Lucius. Es folgt eine Warnung: Im Leben gibt es nichts geschenkt, die Aussicht auf hohe Rendite geht immer mit einem hohen Risiko einher. Ist Ihnen das Wachstum Ihres Unternehmens gar nicht wichtig? Wir müssen davon wegkommen, nur in Hektolitern und Umsatz zu denken. Natürlich brauchen wir Wachstum, um unsere Mitarbeiter zu bezahlen. Aber im Zentrum steht das Produkt. Wir beginnen damit schon auf dem Feld. Das ist viel Aufwand, aber wir haben dafür unser Bier vom Acker bis zur Lagerung selbst in der Hand. Das zeigt sich im Geschmack, aber auch in der Verträglichkeit. Ein gesunder Boden bringt eine gesunde Frucht und gesunde Menschen. Lebensmittel sind Mittel zum Leben. Dieses Bewusstsein müssen wir bei den Konsumenten schärfen.
IIBevor man eine Investition tätigt, sollte man sich daher fragen, ob man sich das Risiko überhaupt leisten kann. Doch warnen die Finanzberater auch vor zu großer Vorsicht: Ein junger Mensch, der für sein Alter vorsorgt, vertrage auch ein höheres Risiko, da genug Zeit bleibt, um etwaige Kursrückgänge wieder aufzuholen.
Auch auf unangenehme Eventualitäten (langfristige Liquiditätsengpässe, Unfälle, Krankheiten oder den eigenen Tod) sollte man vorbereitet sein und gegebenenfalls Versicherungen abschließen, vor allem, wenn man Familie hat. Für jene, die nicht über genug Erfahrung verfügen, um alle Entscheidungen allein zu treffen, bleibt die richtige Auswahl des Beraters. Dabei sollte man sich nicht nur über dessen Ausbildung und Erfahrung informieren, sondern auch, ob er irgendwelchen Interessenkonflikten unterliegt. (b. l.) Wie ernähren Sie sich? Meine Frau und ich achten auf abwechslungsreiche und frische Kost.
Die Stieglbrauerei betreibt auch das Biergut Wildshut, wo alte Getreidesorten angebaut werden. Ist das mehr als ein Hobby? In Wildshut zeigen wir, wie wir Nachhaltigkeit verstehen. Wir bauen dort alte Getreidesorten an, züchten Mangalitzaschweine und Pinzgauer Rinder, wir achten auf den Boden und arbeiten mit achtjähriger Fruchtfolge. Wir vermälzen die Urgetreidesorten selbst. Dadurch sind viele kreative Ideen entstanden. Wir verwenden in der Stieglbrauerei beispielsweise Kieselgur als natürliches Filtermittel für das Bier und führen sie wieder zurück in den Humus. Das bindet mehr CO2, als bei der Produktion entsteht. Wir haben Blumenwiesen und Bienen. Den Honig verwenden wir für unser Honigbier. Da draußen sprüht es geradezu vor Kreativität. Meine Vorfahren waren Landwirte. Da gab es gute und schlechte Jahre, man hat vorgesorgt. Es braucht die finanzielle Substanz, um auch einen Umsatzeinbruch einmal ruhig durchzustehen. Nach diesem Prinzip versuche ich, hier zu arbeiten. Es ist ja verrückt, dass das Hamsterrad immer laufen muss. Viele Menschen können nicht mehr, die Gesellschaft ist ständig außer Atem.
Wer waren die Menschen, die Sie geprägt haben? Mein Vater und mein Großonkel und Adoptivvater Heinrich Kiener. Er war ein sehr eloquenter, pflichtbewusster Mensch. Wenn es darum ging, einen Anzug zu kaufen, dann hat er nicht auf den Preis, sondern auf die Qualität geschaut. Dieses Schätzen des Wertes einer Sache habe ich verinnerlicht. Mein Onkel hat immer gesagt: Was du tust, das tue ganz. Wir machen das so, auch wenn es vielleicht gegen den Trend der Zeit ist.
Wie werden Sie selbst einmal die Hofübergabe regeln? Ich halte viel vom Gedanken des Patrimoniums: Du dienst dem, was du übernimmst, um es gut weiterzugeben. Ich sehe es als meine Lebensaufgabe, die Stieglbrauerei auf einem starken Fundament so weiterzuentwickeln, dass das Unternehmen eine gute Zukunft hat.
Wie legen Sie selbst Ihr Geld an? Ich bin diesbezüglich eher konservativ. Das meiste investiere ich in mein Unternehmen. Ich habe ein paar Aktien und Wohnungen, die ich vermiete.
Was ist für Sie Luxus? Herr über meine Zeit zu sein. Diesem Luxus laufe ich schon lang nach. Manchmal gelingt es mir, eine Woche ohne Termine zu machen und sie so zu gestalten, wie ich will. Das ist für mich echter Luxus.
(60) leitet die Stiegl\rauerei zu Salz\urg als Familienunternehmen. Die Brauerei wurde 1492 gegründet. Heinrich Dieter Kiener hat Jus und Betrie\swirtschaft studiert sowie eine \rauspezifische Aus\ildung an der Doemens-Schule in Gräfelfing \ei München a\solviert. Unter seiner Führung wurde die Brauerei modernisiert und ausge\aut. Die Brauerei \eschäftigt rund 750 Mitar\eiter.