Aus den Fehlern gelernt
Dominic Thiem hat seinen Turnierplan 2017 adaptiert – eine richtige Entscheidung.
Dominic Thiem wird 2017 planmäßig nur noch einmal auf Sand, seinem besten Belag, aufschlagen. Beim Daviscup gegen Rumänien Mitte September in Wels soll der in dieser Saison hinter Rafael Nadal zweiterfolgreichste Sandplatzspieler Österreichs Klassenerhalt sicherstellen.
Diese Woche pausiert Thiem – anders als im Vorjahr, als er direkt im Anschluss an die French Open in Stuttgart spielte und als erster Österreicher ein Rasenturnier gewinnen konnte. Ein Pyrrhussieg, wie Coach Günter Bresnik dieser Tage in Paris bemerkte. Denn Thiem war 2016 in der Folge schlichtweg überspielt, es fehlte an der nötigen Regenerationszeit, an körperlicher und mentaler Frische. Dass die zweite Saisonhälfte des Österreichers bislang stets die bedeutend schlechtere war, ist keineswegs Zufall. Aus den Fehlern der Vergangenheit hat man aber gelernt. Heuer wurde der Turnierplan adaptiert, auf ein Antreten in Stuttgart verzichtet der 23-Jährige. Als Vorbereitung auf Wimbledon bestreitet Thiem die Turniere in Halle (ab 19. Juni) und Antalya (ab 25. Juni). Thiems Aufschlag beim ATP-250-Turnier in der Türkei hat wohl auch finanzielle Hintergründe. Für die Veranstaltung ist er als einziger Topspieler Ticketseller und Zugpferd, das Antrittsgeld dürfte dementsprechend üppig ausfallen. Tennis ist immer noch ein großes Geschäft . . .
Nach Wimbledon steht eine zweiwöchige Turnierpause auf dem Plan. Thiem „opfert“damit mögliche Erfolge bei europäischen Sandplatzevents wie in Hamburg oder Kitzbühel und bereitet sich stattdessen so intensiv und lang wie noch nie auf die Hartplatztournee in Übersee vor, die für den ÖTV-Star bislang nicht wirklich wunschgemäß verlaufen ist. Das sollte sich heuer ändern, die Weichen dafür sind zumindest bereits gestellt.
Dass die zweite Saisonhälfte von Dominic Thiem bislang stets die bedeutend schlechtere war, ist keineswegs Zufall.