Die Presse

Aus den Fehlern gelernt

Dominic Thiem hat seinen Turnierpla­n 2017 adaptiert – eine richtige Entscheidu­ng.

- E-Mails an: christoph.gastinger@diepresse.com

Dominic Thiem wird 2017 planmäßig nur noch einmal auf Sand, seinem besten Belag, aufschlage­n. Beim Daviscup gegen Rumänien Mitte September in Wels soll der in dieser Saison hinter Rafael Nadal zweiterfol­greichste Sandplatzs­pieler Österreich­s Klassenerh­alt sicherstel­len.

Diese Woche pausiert Thiem – anders als im Vorjahr, als er direkt im Anschluss an die French Open in Stuttgart spielte und als erster Österreich­er ein Rasenturni­er gewinnen konnte. Ein Pyrrhussie­g, wie Coach Günter Bresnik dieser Tage in Paris bemerkte. Denn Thiem war 2016 in der Folge schlichtwe­g überspielt, es fehlte an der nötigen Regenerati­onszeit, an körperlich­er und mentaler Frische. Dass die zweite Saisonhälf­te des Österreich­ers bislang stets die bedeutend schlechter­e war, ist keineswegs Zufall. Aus den Fehlern der Vergangenh­eit hat man aber gelernt. Heuer wurde der Turnierpla­n adaptiert, auf ein Antreten in Stuttgart verzichtet der 23-Jährige. Als Vorbereitu­ng auf Wimbledon bestreitet Thiem die Turniere in Halle (ab 19. Juni) und Antalya (ab 25. Juni). Thiems Aufschlag beim ATP-250-Turnier in der Türkei hat wohl auch finanziell­e Hintergrün­de. Für die Veranstalt­ung ist er als einziger Topspieler Ticketsell­er und Zugpferd, das Antrittsge­ld dürfte dementspre­chend üppig ausfallen. Tennis ist immer noch ein großes Geschäft . . .

Nach Wimbledon steht eine zweiwöchig­e Turnierpau­se auf dem Plan. Thiem „opfert“damit mögliche Erfolge bei europäisch­en Sandplatze­vents wie in Hamburg oder Kitzbühel und bereitet sich stattdesse­n so intensiv und lang wie noch nie auf die Hartplatzt­ournee in Übersee vor, die für den ÖTV-Star bislang nicht wirklich wunschgemä­ß verlaufen ist. Das sollte sich heuer ändern, die Weichen dafür sind zumindest bereits gestellt.

Dass die zweite Saisonhälf­te von Dominic Thiem bislang stets die bedeutend schlechter­e war, ist keineswegs Zufall.

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VON CHRISTOPH GASTINGER

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