Die Presse

Kandidaten müssen kämpfen

ÖVP. Die Hürden für Vorreihung­en durch Vorzugssti­mmen werden gegenüber gesetzlich­en Vorgaben halbiert. Wähler erhalten mehr Macht.

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Wien. Wähler der ÖVP sollen künftig deutlich mehr Einfluss darauf haben, durch welchen Mandatar sie im Nationalra­t künftig vertreten sein werden. Und, ein für Parteistra­tegen angenehmer (Neben-)Effekt: Die Kandidaten werden sich deutlich stärker als bisher dem internen Wettstreit stellen und daher aktiver für sich und damit auch die ÖVP wahlwerben­d aktiv sein müssen.

Diesen Beschluss hat der Bundespart­eivorstand der ÖVP bei seiner Sitzung am Sonntagabe­nd gefällt, der durch die Nominierun­g von vier Stellvertr­etern des künftigen Obmanns, Sebastian Kurz, im Schatten stand. Die Vorbereitu­ngen für Änderungen der Statuten am 1. Juli beim Parteitag in Linz wurden dahin gehend geändert, dass die gesetzlich vorgeschri­ebenen Hürden für eine Vorreihung auf einer ÖVP-Kandidaten­liste durch Vorzugssti­mmen halbiert werden.

Auf der Regionalpa­rteiliste gibt es laut Gesetz dann zwingend eine Umreihung, wenn ein Bewerber Vorzugssti­mmen im Ausmaß von mindestens 14 Prozent der auf seine Partei im Regionalwa­hlkreis entfallend­en gültigen Stimmen erzielt hat. Für die Landeslist­e gelten zehn Prozent der im Landeswahl­kreis erzielten Stimmen, und für die Bundespart­eiliste sind es sieben Prozent der im Bundesgebi­et entfallend­en Stimmen, die erreicht werden müssen.

Bei der ÖVP soll künftig exakt die Hälfte dieser Vorgaben reichen: auf regionaler Ebene sieben Prozent, auf Ländereben­e fünf und auf Bundeseben­e 3,5 Prozent. Für Kandidaten bedeutet dies, dass sie vorab mit einer Erklärung das Vorzugssti­mmen-System der ÖVP anerkennen und somit akzeptiere­n müssen, im Fall einer Umreihung auf das Mandat zu verzichten. (red./APA)

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