Die internetgestützte Ökonomie betrieblicher Abläufe
Integrierte Lösungen. Die digitale Transformation wird in vielen Unternehmen zur gelebten Realität. Treibende Faktoren sind übergreifende Effekte zwischen Abteilungen, Betrieben oder Branchen, zwischen Technologie und Methodik sowie zwischen physisch anal
Technologische Innovationen gewinnen im betrieblichen Alltag immer mehr an Bedeutung. Vernetzung, Mobilität, Cloud oder Internet of Things (IoT) sind neben Sicherheit und Datenmanagement die wichtigsten Themen. Die Vielfalt erschwert Unternehmen, den Überblick zu bewahren, und eine konventionelle IT-Umsetzung nur für einzelne Bereiche oder Anforderungen stößt rasch an Grenzen.
Experten raten zu einer strategischen Planung und einem übergreifenden Zusammenspiel von Kompetenzen. „Das reicht von ersten Datenmodellierungen über Integration der Daten bis zum Abbilden der Prozesse und Implementieren der Systeme“, erläutert Mark Winkler, Leiter des Bereiches Digi- tale Transformation bei Kapsch BusinessCom. Damit keine Fragmentierung dieser Disziplinen passiert, empfiehlt Winkler die Kombination von Technologie und Methodologie über sogenannte Data-as-a-Service-Plattformen wie Tribefire von Braintribe.
Unternehmerischer Nutzen
Hier können Mitarbeiter aus verschiedenen Geschäftsbereichen virtualisierte Echtdaten aus unterschiedlichen Quellen als ganzheitliche Modelle nutzen. So ist unternehmerischer Nutzen der zentrale Ausgangspunkt und nicht die bisher übliche Frage: Was ist technisch machbar? „Aussagekräftige Grundlagen für Budgetentscheidungen werden rasch machbar, und die Datenvirtualisierung ermöglicht bei Prototypen den raschen Übergang vom Test- in den Produktivbetrieb,“so Winkler.
Ein Unternehmen mit angewandter Innovation ist auch die Schindler Group. In 100 Ländern befördern ihre Lifte und Rolltreppen rund eine Milliarde Menschen pro Tag. Zur Wartung beschäftigt der Schweizer Konzern weltweit 20.000 Außendiensttechniker. Der Ausfall eines Fahrstuhls wird im Schnitt erst nach Stunden bemerkt. Bei Schindler erfolgt sofort eine automatische Meldung an die Zentrale mit paralleler Info zu nötigten Ersatzteilen an den Servicetechniker.
In Zusammenarbeit mit T-Systems betreibt Schindler seit 2013 ein vernetztes System mit einem di- gitalen Werkzeugkoffer auf iPhoneund iPad-Basis für den Außendienst sowie eine Machine-to-machine-Lösung auf IoT-Basis, die direkt aus dem Lift Statusinformationen an eine zentrale ConnectivityManagement-Plattform sendet.
Sensoren für weniger Ausfälle
Dazu liefern Sensoren an den Fahrstühlen Daten zu Schwingungsgeschwindigkeit oder Temperatur. Schindler hat damit permanente Transparenz bei der Überwachung der Aufzüge, kann Störungen in Echtzeit erkennen und über automatisierte Abläufe sofortige Service-Aktionen anleiten. Zumeist erfolgen Reparaturinfos, noch bevor ein Fahrstuhl stecken bleibt. Über diese vorausschauenden War- tungssysteme (engl. Predictive Maintenance) sollen Ausfälle künftig wesentlich reduziert oder gänzlich vermieden werden. Für diese Lösung zeichnete das deutsche „Handelsblatt“Schindler-CIO Michael Nilles mit dem „Digital Business Innovation Award 2015“aus.