Deutsche Bank baut weiter um
Investmentbanking. Das Kapitalmarktgeschäft wird gestrafft und vereinheitlicht.
Frankfurt/Reuters. Die beiden Investmentbanking-Chefs der Deutschen Bank bauen die Sparte erneut um. Im Zentrum der Neuorganisation steht das Kapitalmarktgeschäft. Dort sollten die Kunden künftig „die gesamte Kapitalmarktund Emissionsexpertise der Deutschen Bank aus einer Hand“erhalten, schrieben Marcus Schenck und Garth Ritchie in einer E-Mail an die Belegschaft.
Sie wollen damit Barrieren zwischen Bereichen abbauen, die sich oft intern Konkurrenz gemacht hatten. „Die Betreuung unserer Klienten bekommt mehr Gewicht – das soll sich sowohl in unserer Organisation als auch in unserer Kultur widerspiegeln“, hieß es. Der bisherige Finanzvorstand Schenck wechselt zum 1. Juli ins Investmentbanking, das der Vorstand um John Cryan im Frühjahr wieder zusammengelegt hatte.
Der neu geschaffene Bereich Global Capital Markets (GCM) soll spartenübergreifend dafür sorgen, dass die Kunden einen Ansprechpartner haben, ob es um Währungsabsicherungen (Hedging), Aktienemissionen, Anleihen oder die Finanzierung von Übernahmen geht.
Geleitet wird GCM von zwei Managern: Alexander von zur Mühlen, der als Treasurer bis vor kurzem für die Refinanzierung der Bank zuständig war, er arbeitet von Frankfurt aus und sein Kollege Mark Fedorcik in New York. In der Unternehmensfinanzierung will die Deutsche Bank dagegen die regionalen Strukturen aufgeben und die Investmentbanker nach Branchen aufteilen. Insgesamt besteht die Investmentbank vom 1. Juli weg aus sechs Bereichen.
Der Umbau trägt die Handschrift von Schenck. Er werde sich auf die Kundenbetreuung konzentrieren, Ritchie auf Prozesse und Produkte, hieß es in der Mitteilung, über die die Finanznachrichtenagentur Bloomberg als erstes berichtet hatte.
Zwei Manager sollen sich um die offenbar aufgeblähten Abteilungen kümmern, die den Investmentbankern im Hintergrund zuarbeiten. Christiana Riley und Lawrence Shaw sollten die Komplexität reduzieren und Bürokratie abbauen, was die Kosten 2017 deutlich senken werde, hieß es in dem Schreiben. (ag)