Das sind die Kostenfallen im Urlaub
Empfehlungen. Durch die Abschaffung der Roaming-Gebühren wird der Auslandsurlaub nun entspannter. Bei Währungen und Spesen aber lohnt es sich, einige Tipps zu befolgen.
Wien. Entspannung und Kontrolle sind nun einmal konträre Haltungen. Stellen sie schon das ganze Jahr über einen Widerspruch dar, so wird dieser in der Hauptentspannungszeit des Jahres, dem bevorstehenden Urlaub, besonders virulent. Und mitunter geht ein sehr entspannter Urlaub bei mangelnder Vorbereitung und mangelndem Wissen auch ins Geld.
Immerhin ist die langjährige Kostenfalle des teuren Telefonierens im Ausland nun entschärft. Ab Mitte Juni hat die EU ja bekanntlich die Roaming-Gebühren abgeschafft. Wer nun in seiner Urlaubsdestination innerhalb der EU, in Norwegen, Liechtenstein oder Island mobil telefoniert, SMS versendet oder im Internet surft, zahlt dafür im Unterschied zu früher nicht mehr als zu Hause auch. Weiterhin Vorsicht geboten ist allerdings beim Internet-Surfen, weil die Fair-Use-Grenzen tarifabhängig sind. Ist das Limit aufgebraucht, erhält man aber vom Netzbetreiber eine Warn-SMS.
Ist die Roaming-Falle also weitgehend beseitigt, so bleibt die Währungs- und Spesenfalle weiterhin bestehen. Besonders akut ist sie außerhalb der Euro-Zone. Aber man kann sich wappnen, um anschließend einen maximalen und gefahrlosen Entspannungsfaktor zu erzielen. Welche Punkte konkret zu berücksichtigen sind, haben etwa die Erste Bank und die Sparkassen aufgelistet. Hier die wichtigsten Ratschläge: Empfehlung 1: Mix aus Bargeld, Bankomatkarte und Kreditkarte. Bargeld sollte für Getränke und Snacks, Trinkgelder, aber auch Taxifahrten mitgenommen werden, heißt es dort. Empfehlung 2: Geld im Heimatland bei der Hausbank wechseln. Und zwar deshalb, weil Wechselstuben am Urlaubsort meist einen schlechteren Kurs und hohe Spesen verrechnen. Ohnehin sollte man sich vor dem Urlaub über den Währungskurs und mögliche Schwankungen informieren. Empfehlung 3: Barbehebungen mit Kreditkarten meiden. Kreditkarten sind praktisch, weil sie meist Reiseversicherungspakete beinhalten bzw. die Bank für den Schaden aufkommt, sollte die Karte nach einem Verlust oder Diebstahl missbräuchlich verwendet werden. Verwendet man sie aber zur Bargeldbehebung bei Bankomaten, fallen hohe Gebühren an. Empfehlung 4: Prepaid-Karten als „eiserne Reserve“. Die mit Guthaben beladenen Visa-Karten eignen sich etwa fürs Shoppen oder für Restaurantbesuche. Empfehlung 5: In Euro-Ländern mit Maestro-Bankomatkarte bezahlen, da hier keine Gebühren anfallen. Empfehlung 6: Bargeld-Behebungen außerhalb des Euro-Raumes sind mit Bankomatkarten am günstigsten. In manchen Ländern werden aber vom dortigen Betreiber Zusatzgebühren verrechnet, auf die er immerhin rechtzeitig beim Behebungsvorgang hinweisen muss. Teuer kann es werden, wenn man das Angebot annimmt, die Bargeldbehebung gleich in der Heimwährung abzurechnen. Aufschläge bis zu sechs Prozent sind dabei möglich. Empfehlung 7: In Nicht-Euro-Ländern in Landeswährung zahlen, weil Zahlungen in Euro meist mit einer schlechten Kursabrechnung einhergehen. Empfehlung 8: Bei Reisen in gefährlichere Länder Limits bei Bankomat- und Kreditkarten prüfen und gegebenenfalls anpassen. Empfehlung 9: Das Leben besteht nicht nur aus Geld, sondern auch aus Dokumenten. Diese sollten nicht nur sicher verwahrt werden. Es sollte auch ein Online-Backup der wichtigsten Unterlagen wie Flugtickets, Reisepässe erstellt werden. (est)