Weltweites Privatvermögen: 166.500.000.000.000 Dollar
Erhebung. Das Privatvermögen der Menschheit stieg im Vorjahr besonders schnell an. Die größte Dynamik herrscht in Asien.
Zürich/Wien. Das Wachstum der Privatvermögen hat sich 2016 weltweit beschleunigt. Dank des Wirtschaftswachstums und der florierenden Aktienmärkte kletterten die persönlichen Finanzmittel im vergangenen Jahr um 5,3 Prozent auf 166,5 Billionen Dollar (147,7 Billionen Euro), wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Erhebung der Beratungsfirma Boston Consulting Group (BCG) hervorgeht. 2015 hatten die Vermögen weniger stark, und zwar um 4,4 Prozent, zugelegt.
Beschleunigung bis 2021
Treiber des Wachstums war im Vorjahr erneut die Region Asien-Pazifik mit einem Zuwachs von 9,5 Prozent. In Westeuropa hingegen belief sich der Anstieg auf lediglich 3,2 Prozent. Bis Ende des laufenden Jahres dürfte Asien Westeuropa als weltweit zweitreichste Region abgelöst haben, so BCG. An der Spitze freilich steht weiterhin Nordamerika.
Bis 2021 prognostiziert BCG ein weltweites Vermögenswachstum um ein ganzes Drittel auf 223 Billionen Dollar. Die Vermö- gen der Haushalte mit mehr als einer Million Dollar dürften dabei fast doppelt so schnell zulegen wie die unter der MillionenSchwelle. „Die Vermögensschere geht in Zukunft noch weiter auf“, erklärte BCG-Bankenexperte Matthias Naumann.
Singapur und Hongkong statt Schweiz
Am meisten Reiche leben in den USA. Gut sieben Millionen Haushalte verfügen dort über mindestens eine Million Dollar. Auf Platz zwei folgt China. Deutschland hat 473.000 Millionäre, die zehnmal kleinere Schweiz 466.000. Die Schweizer Banken wie UBS, Credit Suisse oder Julius Bär leben aber nicht in erster Linie von den Einheimischen, sondern von den Ausländern, die ihr Geld in dem Land verwalten lassen. Mit 2,4 Billionen Dollar ist die Schweiz noch immer der weltweit wichtigste Hort von grenzüberschreitenden Vermögen.
In den kommenden Jahren dürften aber Singapur und Hongkong aufholen. Die Reichen Asiens tragen ihr Geld lieber in nahe liegende Banken als etwa in die Schweiz, wie die Berater erklärten. (Reuters/red.)