Draghi macht Anleger nervös
Zinsspekulationen nach Aussagen von Draghi.
N ach den Kursgewinnen zum Wochenstart waren Anleger am Dienstag vorsichtig. Auf der Stimmung lasteten eine Gewinnwarnung des Automobilzulieferers Schaeffler sowie geplatzte Übernahmefantasien beim Arzneimittelhersteller Stada. Zudem nahm der wieder steigende Euro Aktionären den Wind aus den Segeln. Ihn trieben nach einer Rede von EZB-Chef Mario Draghi Spekulationen auf ein Anziehen der geldpolitischen Zügel in die Höhe. „Die Aussagen von Draghi klangen wie eine Vorbereitung des Marktes auf einen Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik“, sagte ein Händler.
EZB-Chef Draghi sagte auf einer Notenbank-Konferenz, alle Zeichen deuteten auf eine Festigung und Verbreiterung der Erholung in der Euro-Zone hin. Faktoren, die die Inflation drückten, seien vor allem temporär. „Es war ein anderer Zungenschlag von Draghi“, sagte DZ-Bank-Anleiheanalyst Daniel Lenz. Er habe mehr als bisher die positive Entwicklung der Konjunktur in den Vordergrund gestellt. Der Euro baute seine Gewinne nach Draghis Rede deutlich aus.
Die Spekulationen auf ein mögliches Anziehen der geldpolitischen Zügel machte Bank-Aktien begehrt. Die Institute litten in den vergangenen Jahren unter den Dauer-Niedrigzinsen.
Deutsche Bank und Commerzbank rückten mit Kurszuwächsen an die DaxSpitze. (Reuters)