Pjöngjang für Tod von Südkoreas Expräsidentin
Park Geun-hye habe Komplott gegen Diktator Kim geplant.
Wenn also heute, Donnerstag, der südkoreanische Präsident von Trump im Weißen Haus empfangen wird, dürfte er auf wenig Verständnis für seinen Versöhnungskurs stoßen. Zumal auch noch einer seiner Berater dieser Tage vorgeschlagen hatte, die USA und Südkorea sollten ihre militärische Zusammenarbeit einschränken, wenn Nordkorea dafür Konzessionen im Atomstreit macht. Auch hatte Moon eine führende Rolle Südkoreas bei der Schlichtung des Nordkorea-Konfliktes eingefordert – und somit indirekt den TrumpAlleingang kritisiert.
Für die größten Spannungen dürfte jedoch das Raketenabwehrsystem Thaad sorgen, das die USA in Südkorea errichtet haben – und China massiv verärgert. Moon hat den Aufbau des Raketenschilds vorerst gestoppt – „wegen einer Umweltprüfung“. In der vergangenen Wochen protestierten wütenden Demonstranten im Zentrum von Seoul: „Nein zu Thaad“, skandierten sie. „Nein zu Trump.“ Wien/Pjöngjang. Es ist eine von vielen ausländischen Verschwörungen gegen Diktator Kim Jong-un, die das nordkoreanische Regime wittert. Diesmal sind Südkoreas Ex-Präsidentin Park Geun-hye und ihr Geheimdienstchef die Übeltäter. Sie sollen 2015 die Ermordung der „höchsten Führung“geplant haben. Pjöngjang forderte daher am Mittwoch die Exekution der „Verräterin“Park und ihrer „Spionage-Marionette“. Der südliche Nachbar solle das Duo ausliefern.
Im Mai hatte Nordkorea ähnliche Vorwürfe gegen Seoul und Washington erhoben: Sie hätten ein biochemisches Attentat auf Kim geplant. (maka)