Hitzewelle samt Tropennächten: Zweitwärmster Juni der Geschichte
Wetter. Nur im Jahr 2003 war der Juni wärmer als der heurige.
Wien. Es ist noch gar nicht lange her, da ging den meisten Menschen das typische frühsommerliche Wetter ab, an einen Freibadbesuch war nicht zu denken. Dann aber kam Mitte Juni – und die erste große Hitzewelle stellte sich ein, die seither (fast) ohne Unterbrechung anhält.
Wegen dieser „ersten markanten Hitzewelle des noch jungen Sommers“, wie es die Meteorologen von Ubimet nennen, wird der heurige Juni auch als der zweitwärmste seit Messbeginn in die Geschichte eingehen. Übertroffen wird er nur vom Juni 2003, der um 4,1 Grad zu warm verlief – beim heurigen Juni sind es laut Ubimet rund 3,3 Grad, die sich der Monat vom langjährigen Mittel (1981 bis 2010) abhebt. Die größten Abweichungen wurden von Vorarlberg bis Salzburg sowie im Alpenvorland Ober- und Niederösterreichs gemessen.
Seit dem 19. Juni wurde die 30-GradMarke bis inklusive gestern, Donnerstag, in Österreich jeden Tag übertroffen. 10 Hitzetage in Folge sind für Juni sehr ungewöhnlich. In einigen Orten war es sogar noch länger heiß: In Andau im Burgenland etwa dauert die Hitzewelle schon 14 Tage an, auch in Landeck wurden bisher elf Tage mit über 30 Grad gemessen: Damit ist in dem Tiroler Ort schon jetzt das Soll eines ganzen Jahres erreicht – und das vor Beginn des eigentlichen Hochsommers.
Der heißeste Tag war der 22. Juni, als in Krems 35,8 Grad gemessen wurden, in Innsbruck und Andau jeweils 35,6 Grad. In der Wiener Innenstadt wurden an diesem Tag 35,2 Grad gemessen.
Gleichzeitig fiel – siehe auch Artikel oben – der Juni im Großteil Österreichs zu trocken aus, besonders groß ist das Niederschlagsdefizit in Ober- und Niederösterreich und dem Nordburgenland. In Retz etwa fielen im Juni nur 15 % der sonst dort üblichen Regenmengen. (mpm)