Leopoldsberg: Die Sanierung beginnt
Burg. Die Kirche in der seit Jahren gesperrten Burganlage auf dem Leopoldsberg wird ab Mitte Juli saniert. Ab Herbst wird die Burg wieder zugänglich sein – allerdings nur für Besucher der Kirche.
Wien. Man ahnt es nicht, wenn man außen an der mächtigen Burgmauer vorbeispaziert oder vor dem großen, seit Jahren verschlossenen Burgtor steht. Aber: Es hat sich schon einiges getan hinter den Burgmauern auf dem Leopoldsberg. Die seit Jahren angekündigte Sanierung im Burginneren geht – endlich – voran.
Soweit die gute Nachricht. Die weniger gute: Zugänglich wird der Leopoldsberg – früher, als es hier noch ein Gasthaus gab, waren Burg und Kirche beliebte Ausflugsziele vieler Wiener und Niederösterreicher – deswegen aber immer noch nicht. Den Sommer über bleibt die Burganlage so, wie man sie die vergangenen zehn Jahr erlebt hat: Gesperrt.
Und auch danach wird die Burganlage wohl nicht so schnell öffentlich zugänglich sein, wie es sich viele Wiener wünschen würden. Immerhin soll die Kirche im Herbst für Hochzeiten, Taufen oder Konzerte geöffnet werden. Ende Oktober, sagt Walter Hanzmann, Sprecher des Stifts Klosterneuburg – dem Stift gehören Burg und Kirche am Leopoldsberg seit Jahrhunderten – „soll die Kirche wieder benutzbar sein“.
Bis dahin, das hat der Pächter der Burg, der Architekt Alexander Serda, zugesichert, soll auch die Gartenanlage der Burg so hergerichtet ist, „dass der Zugang zur Kirche gewährleistet ist“. Serda ist für die Sanierung der Burganlage verantwortlich – mit Ausnahme der Kirche, deren ebenfalls notwendige Renovierung (Kosten: 250.000 Euro) vom Stift Klosterneuburg durchgeführt und finanziert wird. Und zwar sehr bald: Mitte Juli beginnen die Arbeiten an der Kirche – sie muss sowohl innen als auch außen komplett hergerichtet werden. Ab August soll Serda mit der Sanierung der Gartenanlage beginnen.
Forschungsarbeiten
Das hat er zumindest angekündigt. Das Stift ist dabei von Serdas good will abhängig, hat es ihm doch 2007 ein 99-jähriges Pachtrecht für die Burganlage vergeben. Laut Vertrag hätte Serda – der zu seinen Plänen nicht Stellung nimmt – den Leopoldsberg innerhalb von drei Jahren sanieren und wieder öffentlich zugänglich machen sollen.
Passiert ist das nicht, die Verzögerung wird unter anderem da- mit argumentiert, dass die Burg zunächst mühsam an das Wiener Kanalnetz angeschlossen werden musste. Zudem haben die historischen und bauhistorischen Forschungsarbeiten an der Burganlage – gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt – einiges an Zeit in Anspruch genommen. Seit 2013 aber hat Serda grünes Licht vom Bundesdenkmalamt, seit 2014 auch die baubehördlichen Genehmigungen.
Die ursprünglich angestrebte Öffnung der Burg für die Allge- meinheit (so wie früher), die neulich auch Döblings Bezirksvorsteher Adi Tiller (ÖVP) im ORF in Aussicht gestellt hat, wird aber so bald nicht kommen. „Das Burgtor wird vorerst nur für die Kirchenbenutzung aufgesperrt werden“, sagt Sprecher Hanzmann.
Ob und wann die Burganlage mit bestem Blick auf Wien und Niederösterreich dauerhaft geöffnet wird, ist derzeit nicht abzusehen. Serda habe aber angekündigt, sagt Hanzmann, dass es irgendwann einmal einen Hausmeister oder Gärtner geben soll, der Burg und Garten bei Schönwetter für Besucher öffnen soll – angeblich auch ohne Eintritt. Einen fixen Lokalbetrieb wie früher wird es aber nicht geben: Nur für Hochzeiten und andere Feste wird man einige Innenräume mieten können, in denen etwa Caterer Speisen zubereiten können.
Vorerst bleiben die Räumlichkeiten der Burg aber verschlossen. Auch wenn in den Innenräumen schon einiges passiert sei, sagt Hanzmann. So wurden in einem Saal historische Fenster, die zugemauert waren, wieder freigelegt. Alte, teils verwitterte Deckenbalken wurden ausgetauscht, Heizung und Strom installiert, neue Böden verlegt. Auch die 124 Fenster der Burganlage wurden schon renoviert.
Nun ist also die Kirche dran, deren Sanierung planmäßig bis Mitte Oktober dauern soll. Wie oft es dann Messen oder auch Konzerte in der Kirche geben wird, obliegt der Pfarrgemeinde Nussdorf, die sie verwaltet.
Es geht also voran, auf dem Leopoldsberg. Auch wenn man es von außen nicht sieht.